Landeseissportverbände

Der Deutsche Rekordmeister Team Berlin 1 hat es zum dritten Mal in Folge geschafft, eine Top-Acht-Platzierung bei den Weltmeisterschaften im Synchroneiskunstlaufen zu erzielen. Das Team lief bei der SYS-WM 2024 in Zagreb (Kroatien) am vergangenen Wochenende mit zwei hochklassigen Programmen beim abschließenden Saisonhöhepunkt auf den starken siebten Platz. In der kommenden Saison wird die DEU im Rahmen des Dresden Cup 2025 erstmals einen SYS-Challenger in Deutschland durchführen.


Das Team Berlin 1 bei der WM-Kür in Zagreb auf dem Weg zur neuen Bestleistung (Foto: Skate Synchro Photo / Bert Egelmeers)

Alles, was sich das Team Berlin 1 in den letzten Wochen erarbeitet hat, konnte das Team bei der Synchron-WM in Zagreb umsetzen. Nach Platz acht im Kurzprogramm gelang dem 28-fachen Deutschen Meister mit einer technisch anspruchsvollen, mitreißenden Kür die Verbesserung auf den siebten Platz. Mit der neuen Bestleistung von 195,16 Punkten konnte sich das deutsche Team direkt hinter den drei führenden Synchron-Nationen Kanada, USA und Finnland platzieren, die die ersten sechs Ränge unter sich ausmachten. Damit ist Deutschland die viertbeste Nation der Welt und erhält für die nächsten Synchron-Weltmeisterschaften 2025 in Helsinki (Finnland) erneut zwei Startplätze. Der Sieg ging an Titelverteidiger Team Les Surpremes (Kanada; 237,97 Punkte) vor Team Haydenettes (USA; 233,85 Punkte) und Team Helsinki Rockettes (Finnland; 229,84 Punkte).

„Wir sind mehr als zufrieden mit unseren Darbietungen und generell mit der Entwicklung der Programme über die ganze Saison“, berichtet Team-Kapitänin Aida Aleskerova. Zum sechstplatzierten US-Team Skyliners konnte der Abstand im Vergleich zum Challenger in Eindhoven (Niederlande) von 31 auf 11 Punkte verringert werden – das spricht für die große Leistungssteigerung des Berliner Teams innerhalb der vergangenen drei Monate. Bestes Element in der Kür von Team Berlin 1 war die Todesspirale, die vom Preisgericht mit dem höchsten Level bewertet wurde. „Von Anfang an haben wir die Harmonie auf dem Eis gefunden und sind von Element zu Element stärker und sicherer geworden. In der Endpose hat man sich wie in einem Traum gefühlt. Durch den Applaus haben wir gespürt, dass der Lauf genauso gut ankam, wie es sich auf dem Eis angefühlt hat“, erzählt Aleskerova. Es war ein sehr emotionaler und krönender Saisonabschluss (SYS-WM im Re-Live: Kurzprogramm und Kür).


Das Team United Angels bei der WM in Zagreb im Kurzprogramm (Foto: Skate Synchro Photo / Bert Egelmeers)

Das zweite DEU-Team, die United Angels aus Stuttgart, kam mit neuer ISU-Saisonbestleistung von 161,09 Punkten auf den 14. Platz. „Für uns ist die Teilnahme an der WM die Belohnung für eine erfolgreiche Saison“, sagt Team-Kapitänin Rebecca Müller, die sich in der Halle über die lautstarke Unterstützung der vielen mitgereisten Familien freute. „Wir haben die Verbundenheit zu unseren Teamkolleginnen gespürt und uns von den energetischen Blicken die gesamte Kür lang anstecken lassen. Dieses Programm haben wir geliebt und es war etwas Besonderes für uns, es ein letztes Mal zu zeigen.“ 

DEU trägt mit DresdenCup 2025 erstmals internationalen SYS-Challenger in Deutschland aus

In der kommenden Saison wartet auf die besten DEU-Synchron-Teams ein internationales Highlight im eigenen Land. Die DEU war mit ihrer Bewerbung um die Austragung eines ISU Challenger-Wettbewerbs 2025 erfolgreich. Nach Termin-Bestätigung der International Skating Union (ISU) und der Stadt Dresden wird am 24./25. Januar 2025 im Rahmen des DresdenCup erstmals in Deutschland ein Synchron-Wettbewerb mit Challenger-Status stattfinden.


Der Dresden Cup wird nächstes Jahr als SYS-Challenger veranstaltet (Foto: Lensahead)

Die Challenger Series der ISU ist die höchste internationale Wettbewerbsserie im Synchroneiskunstlaufen. Einige der weltbesten Synchron-Teams werden nächstes Jahr zu Gast in Dresden sein. Die stärksten deutschen Teams können sich somit auf großer Bühne vor heimischem Publikum präsentieren und die Sportart in Deutschland bekannter machen.

Text: Pamela Lechner

Die Deutsche Eislauf-Union (DEU) wird sich um die Austragung der Weltmeisterschaften im Eiskunstlaufen 2027 oder 2028 in Dortmund bewerben. Damit unterstreicht der Verband weiter seine Ambitionen, ein Eiskunstlauf-Großereignis nach Deutschland zu holen, um die Sportart für Fans und Nachwuchs auf großer Bühne zu präsentieren.

Die Deutsche Eislauf-Union wird bei der International Skating Union (ISU) ihre Bewerbung für die Austragung der Weltmeisterschaften im Eiskunstlaufen 2027 oder 2028 in Dortmund einreichen. Die Bewerbungsfristen für beide WM-Jahre sind identisch. Die Bewerbung wird in Zusammenarbeit zwischen der DEU und dem Landeseissportverband Nordrhein-Westfalen erstellt. Austragungsort soll die mehrfach erprobte Westfalenhalle in Dortmund sein. Dort wurden bereits 1980 und 2004 erfolgreich Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften durchgeführt.

„Es wäre ein wichtiges Zeichen, eine internationale Eiskunstlauf-Veranstaltung nach so vielen Jahren wieder nach Deutschland zu holen, um so neue Fans und motivierten Nachwuchs für die Sportart zu gewinnen“, sagt DEU-Präsident Dr. Andreas Wagner. „Mit seiner Tradition und guten Infrastruktur ist Dortmund der perfekte Veranstaltungsort für die Ausrichtung von Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften.“ Das Eissportzentrum Westfalen, unmittelbar neben der Westfalenhalle gelegen und zugleich DEU-Bundesstützpunkt, kann während der WM als Trainingshalle genutzt werden. Die DEU will hervorragende Bedingungen für die Austragung der WM bieten und die besten Eiskunstläuferinnen und Eiskunstläufer der Welt in Dortmund willkommen heißen.

Nachdem die DEU den Zuschlag der International Skating Union für die Eiskunstlauf-EM 2027 in Essen nicht erhalten hat, fokussiert sich der Verband nun auf die Bewerbung für eine zukünftige Weltmeisterschaft. Die Entscheidung über die Vergabe der Eiskunstlauf-WM 2027 durch die ISU wird im Laufe des Jahres erwartet. Erst vergangene Woche feierte die DEU mit dem Bronze-Erfolg der Paarläufer Minerva Hase/Nikita Volodin den Gewinn der ersten deutschen WM-Medaille seit 2018. Für die eigenen Sportlerinnen und Sportler wäre eine Heim-WM nach der Olympiasaison ein ganz besonderes Ereignis mit großer Strahlkraft für den deutschen Eiskunstlauf.

Text: Pamela Lechner

Für das DEU-Team steht diese Woche bei den Weltmeisterschaften im Eiskunstlaufen 2024 in Montreal (Kanada; 20. bis 24. März) der letzte und zugleich wichtigste Wettbewerb der Saison an. Die beiden Berliner Paare Minerva Hase/Nikita Volodin und Annika Hocke/Robert Kunkel haben aus deutscher Sicht die besten Chancen auf eine Top-Platzierung. Der Paarlauf-Wettbewerb ist die erste Entscheidung. Am Mittwoch (20. Februar) eröffnen die Paarläufer die WM im Centre Bell mit ihrem Kurzprogramm, am Donnerstag (21. Februar) folgt die Kür.

Die Grand-Prix-Finalsieger 2023 im Paarlaufen Minerva Hase/Nikita Volodin (BSV 1892/beide 24 Jahre), die am Bundesstützpunkt in Berlin trainieren, bereiteten sich in den vergangenen zwei Wochen im höher gelegenen Oberstdorf mit ihrem Trainer Dmitry Savin auf die WM vor. „Wir hatten zwei, drei sehr anstrengende Wochen, wo wir nochmal versucht haben, das Maximum rauszuholen. Wir hätten nicht härter arbeiten können“, berichtet Minerva Hase. „Wir haben daran gearbeitet, möglichst konstant zu laufen und in den Programmdurchläufen so wenig Fehler wie möglich zu machen, um mehr Selbstbewusstsein in den Elementen zu bekommen.“ Den letzten Wettkampf ihrer ersten gemeinsamen Saison gehen die EM-Fünften mit Vorfreude an. „Ich glaube, Montreal wird eine sehr coole Weltmeisterschaft, weil das Land sehr wintersportbegeistert ist“, meint die 24-Jährige. „Wir möchten unsere WM-Premiere genießen, das Bestmögliche erreichen und uns selber einen guten Saisonabschluss ermöglichen.“


Minerva Hase/Nikita Volodin in ihrer Kurzkür beim Grand-Prix-Finale 2023 (Foto: International Skating Union)

Das zweite Berliner Paar Annika Hocke/Robert Kunkel (SC Charlottenburg, 23/24 Jahre) bereitete sich an seinem Trainingsort Bergamo (Italien) auf die WM vor und hatte zuletzt einzelne Auftritte in der Jubiläumsshow von Holiday on Ice, unter anderem in Berlin. „Wir hatten eine sehr gute Vorbereitung auf die WM. Die Shows zwischendrin haben uns gepusht und wir haben so auch das Gefühl beibehalten, vor Publikum zu laufen“, sagt Annika Hocke. Ihr Partner Robert Kunkel konnte nach überstandenen Rückenproblemen im Saisonverlauf ebenfalls gut trainieren: „Gerade nach der Verletzung weiß ich eine Vorbereitungsphase ohne körperliche Probleme sehr zu schätzen und freue mich darauf, unsere Arbeit in Montreal zu präsentieren.“

Zu den stärksten Konkurrenten der deutschen Paare gehören unter anderen die kanadischen Four Continents-Sieger 2024 Deanna Stellato-Dudek/Maxime Deschamps, die vor Heim-Publikum laufen, sowie das EM-Podium von Kaunas (Litauen) mit den Europameistern Lucrezia Beccari/Matteo Guarise (Italien), den EM-Zweiten Anastasiia Metelkina/Luka Berulava (Georgien) und den EM-Dritten Rebecca Ghilardi/Filippo Ambrosini (Italien).

Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan nehmen Kurs auf Top 15

In der zweiten Paardisziplin, dem Eistanzen, möchten die dreimaligen Deutschen Meister und diesjährigen EM-Elften Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan (EC Oberstdorf, 30/28 Jahre) im Finale der 20 weltbesten Tanzpaare an ihren 15. WM-Platz aus dem Vorjahr anschließen. „Wir konnten richtig schön durchtrainieren und haben mit dem Feedback von der EM und den Bavarian Open viel an unseren beiden Programmen geschliffen“, sagt Benjamin Steffan. „Wir sind hoch motiviert. Unser Ziel ist es, zwei saubere Programme abzuliefern.“

In den Einzeldisziplinen will Nikita Starostin (ERC Westfalen Eiskunstlaufen) bei den Männern im Finale stehen. Dafür hat der 21-Jährige, der sich am Bundesstützpunkt in Dortmund auf die WM vorbereitete, an der Konstanz seiner technischen Elemente und seiner Ausdrucksstärke gefeilt. Einen zusätzlichen Schub für die WM-Vorbereitung verlieh ihm Ende Februar sein gutes Resultat beim Challenge Cup in Tilburg (Niederlande; 220,38 Punkte). „Ich möchte den Wettbewerb genießen und den Preisrichtern und dem Publikum meine beiden fantastischen Choreographien zeigen”, sagt der WM-19. des Vorjahres.

Die Deutsche Meisterin Kristina Isaev (Mannheimer ERC) geht die Herausforderung der Qualifikation für das Kür-Finale positiv an. „Ich habe besonders an meinem Kurzprogramm gearbeitet, da ich das Ziel habe, es ins Finale zu schaffen“, sagt die 23-Jährige, die ihrer zweiten WM-Teilnahme in Montreal entgegenfiebert.

TV & Livestream
Die WM-Wettbewerbe und das Schaulaufen werden von ARD ONE/Sportschau.de, ZDF und Eurosport 1/Discovery+ live und in Zusammenfassungen übertragen. Hier finden Sie alle Sendezeiten und Livestreams. Aktuelle Informationen (Zeitplan, Ergebnisse etc.) zu den Weltmeisterschaften in Montreal gibt es auf unserer Event-Seite.

Text: Pamela Lechner

Die Deutsche Eislauf-Union (DEU) veranstaltet die nächsten Deutschen Meisterschaften im Eiskunstlaufen in Oberstdorf. Die DM 2025 ist für Deutschlands beste Eiskunstläufer*innen die letzte Qualifikationsmöglichkeit für die Eiskunstlauf-Europameisterschaften 2025 in Zagreb (Kroatien; 20. bis 26. Januar 2025) und wird anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des EC Oberstdorf gemeinsam mit den nationalen Titelkämpfen im Curling und Short Track ausgetragen.

Zum 100-jährigen Jubiläum des EC Oberstdorf werden die Deutschen Meisterschaften im Eiskunstlaufen 2025 der DEU mit den Deutschen Meisterschaften im Curling (Deutscher Curling Verband, DCV) und Short Track (Deutsche Eisschnelllauf- und Shorttrack-Gemeinschaft, DESG) im Eissportzentrum Oberstdorf stattfinden.

„Das Eissportzentrum Oberstdorf ist für das Eiskunstlaufen in Deutschland als Bundesstützpunkt ein sehr wichtiger Standort und mit seinen drei Eisflächen unter einem Dach ein idealer Veranstaltungsort für dieses Wettbewerbsformat“, sagt DEU-Präsident Dr. Andreas Wagner. „Wir freuen uns sehr, zum Vereinsjubiläum des EC Oberstdorf drei Eissportarten zusammenzubringen und Sportler*innen, Zuschauer*innen und Fans ein attraktives Event zu bieten.“


Die dreimaligen Deutschen Eistanz-Meister aus Oberstdorf: Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan (Foto: Luca Tonegutti)

Zu diesem Anlass führt die DEU im Rahmen der Deutschen Meisterschaften im Eiskunstlaufen 2025 auch die nationalen Meisterschaften für die Altersklassen Nachwuchs, Jugend und Junioren sowie die ISU-Kategorien im Synchroneiskunstlaufen durch. Die Meistertitel der Eiskunstläufer*innen werden in den Disziplinen Einzellaufen, Paarlaufen, Eistanzen und Synchron vergeben. Aufgrund des breiten Programms werden die Deutschen Meisterschaften im Eiskunstlaufen 2025 in der Woche vom 16. Dezember bis Samstag, 21. Dezember 2024 im Eissportzentrum ausgetragen. Die Kür-Entscheidungen der Meisterklasse bilden am Samstag den Abschluss der Wettbewerbe vor dem Schaulaufen der Sieger*innen.

Für Deutschlands beste Eiskunstläufer*innen um die Berliner Grand Prix-Finalsieger und Deutschen Meister im Paarlaufen Minerva Hase/Nikita Volodin (Berliner SV 1892) geht es neben den begehrten Meistertiteln auch um die Qualifikation für die Eiskunstlauf-Europameisterschaften 2025 in Zagreb (Kroatien; 20. bis 26. Januar 2025). Die drei weiteren DM-Titelverteidiger Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan (Eistanzen; EC Oberstdorf), Kristina Isaev (Damen; Mannheimer ERC) und Kai Jagoda (Herren; SC Berlin) trainieren allesamt am Bundesstützpunkt in Oberstdorf und wollen diesen Heimvorteil für starke Leistungen nutzen. Im Junioren-Wettbewerb der Eistänzer darf sich das Publikum auf die Oberstdorfer Bronzemedaillengewinner der Junioren-Weltmeisterschaften 2024 Darya Grimm/Michail Savitskiy freuen.

Text: Pamela Lechner

Die Deutsche Eislauf-Union (DEU) hat ihr komplettes Team für die Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften 2024 in Montreal (Kanada; 20. bis 24. März 2024) nominiert.

Im Anschluss an die Eiskunstlauf-EM in Kaunas (Litauen) wurde das deutsche Team für die Weltmeisterschaften in Montreal benannt. Bei der WM in Kanada sind im Paarlaufen die beiden Berliner Top-Paare am Start: Minerva Hase/Nikita Volodin, Grand Prix-Finalsieger 2023, und Annika Hocke/Robert Kunkel, EM-Bronzemedaillengewinner 2023.

Minerva Hase/Nikita Volodin: Nach dem EM-Debüt folgt in Montreal die WM-Premiere (Foto: Hella Höppner)

Bei den Frauen steht nach gelungener EM-Premiere für die Deutsche Meisterin Kristina Isaev in Kanada die zweite WM-Teilnahme bevor. Bei den Männern vertritt der zweimalige WM-Finalist Nikita Starostin die deutschen Farben. Im Eistanzen reisen die dreimaligen Deutschen Meister Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan zu ihren zweiten Weltmeisterschaften.

Das DEU-Team für die Eiskunstlauf-WM 2024

Frauen
Kristina Isaev (Mannheimer ERC)

Männer
Nikita Starostin (ERC Westfalen Kunstlauf Dortmund)

Paarlaufen
Minerva Hase/Nikita Volodin (Berliner Sportverein 1892)
Annika Hocke/Robert Kunkel (SC Charlottenburg)

Eistanzen
Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan (EC Oberstdorf)

Weitere Informationen zu den Weltmeisterschaften finden Sie auf der WM-Seite.

Text: Pamela Lechner

Das neue Weltklasse-Paar Minerva Hase/Nikita Volodin hat bei den Deutschen Meisterschaften im Eiskunstlaufen in Berlin kurz nach dem Gewinn des Grand Prix-Finales seinen ersten DM-Titel im Paarlaufen gewonnen. Neue Deutsche Meister gibt es mit Kai Jagoda und Kristina Isaev auch bei den Damen und Herren. Die Eistänzer Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan holten sich den dritten nationalen Sieg in Serie. Das heimische Synchron-Team Team Berlin 1 feierte seinen 28. DM-Erfolg. Im Anschluss an die gut besuchten und sehr stimmungsvollen Titelkämpfe wurde das DEU-Team für die Eiskunstlauf-Europameisterschaften 2024 in Kaunas nominiert.

Die Paarlauf-Sieger Minerva Hase/Nikita Volodin (Foto: Hella Höppner/www.eislauffotos.de)

Die Deutschen Meisterschaften in ihrer Heimatstadt Berlin waren für Minerva Hase/Nikita Volodin nur wenige Tage nach ihrem Sieg im Grand Prix-Finale in Peking (China) mit großen Emotionen verbunden. Endlich konnte sich das neue Paar vor Familie und Freunden präsentieren. Die beiden 24-Jährigen zauberten bei ihrem fehlerfreien Kurzprogramm eine magische Atmosphäre in den Wellblechpalast und wurden vom Berliner Publikum frenetisch gefeiert. Insgesamt stolze 218,77 Punkte erhielten die zweimaligen Grand Prix-Sieger, die auch bei der EM im neuen Jahr um den Sieg mitkämpfen wollen. „Es war mir eine Herzensangelegenheit für die deutschen Fans gut zu laufen, es freut mich sehr, dass wir das geschafft haben“, sagt Minerva Hase. Gefehlt haben verletzungsbedingt ihre stärksten Konkurrenten, die EM-Dritten Annika Hocke/Robert Kunkel, die hoffen, bei den Europameisterschaften wieder angreifen zu können. So ging die Silbermedaille an Janne Salatzki/Lukas Röseler, ebenfalls aus Berlin.

Die Eistanz-Sieger Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan (Foto: Hella Höppner)

Im Eistanzen setzte sich das derzeit beste deutsche Paar Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan mit zwei starken Programmen und 185,49 Punkten durch und sicherte sich seinen dritten Meistertitel in Folge. „Wir hatten in den letzten beiden Wochen eine sehr gute Zusammenarbeit im Training. Es hat viel Spaß gemacht bei dieser Atmosphäre in Berlin zu laufen“, berichtet Benjamin Steffan. Bei der EM soll es wieder in die Top Ten gehen. Zweite wurden die Chemnitzer Charise Matthaei/Max Liebers (170,76 Punkte), Dritte die Berliner Karla Maria Karl/Kai Hoferichter (154,32 Punkte).

Herren-Sieger Kai Jagoda (Foto: Hella Höppner/www.eislauffotos.de)

Die spannendste Entscheidung gab es in der Herren-Konkurrenz. Zwei beachtliche Programme – in der Kür mit zwei gestandenen Dreifach-Axeln – lieferte der Berliner Kai Jagoda, der im Sportforum Hohenschönhausen vor 20 Jahren mit dem Eislaufen begonnen hatte. Mit dem Gewinn seines ersten deutschen Meistertitels mit 204,51 Punkten ging für den Sportler und seine Familie ein Traum in Erfüllung. „Es war in dieser Saison alles auf diesen Wettkampf ausgerichtet, mein persönliches Ziel war es, zu zeigen, dass ich mich weiterentwickelt habe“, sagt der 22-Jährige, der am Vierfach-Toeloop arbeitet. Der Meister von 2023 Nikita Starostin war gesundheitlich angeschlagen und konnte daher sein Potenzial nicht abrufen. Der 21-Jährige gewann diesmal mit knapp 200 Punkten Silber, konnte sich aber aufgrund der besseren internationalen Wettbewerbsresultate den EM-Startplatz sichern. DM-Bronze holte der Meister von 2021 Denis Gurdzhi (169,04 Punkte).

Damen-Siegerin Kristina Isaev (Foto: Hella Höppner/www.eislauffotos.de)

Bei den Damen wurde die zweimalige Vize-Meisterin Kristina Isaev nach dem Karriereende der WM-Siebten Nicole Schott zum ersten Mal Deutsche Meisterin. Diese neue Chance auf den Titel hatte im Kurzprogramm für große Anspannung bei der in Oberstdorf trainierenden Mannheimerin gesorgt, in der Kür konnte sie aber mit geänderter Einstellung alle geplanten Sprünge abrufen und siegte mit 158,73 Punkten dann doch souverän vor den Juniorinnen Sarah Pesch und Hanna Keiß. „Die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2026 ist mein großes Ziel“, erklärte die 22-Jährige, die vergangene Saison ihr WM-Debüt gab und sich nach ihrem Auftritt nun auch auf ihre EM-Premiere freuen darf.

Synchron-Sieger Team Berlin1 (Foto: Hella Höppner/www.eislauffotos.de)

Stimmungsvolles Highlight war als letzter Meisterklasse-Wettbewerb das Kürfinale im Synchroneiskunstlaufen. Das Team Berlin 1 gewann vor lautstarkem Publikum mit 183,05 Punkten seinen 28. deutschen Meistertitel. Silber holten die WM-Zwölften United Angels (161,35 Punkte) aus Stuttgart, Bronze die Skating Graces (157,53 Punkte) aus Chemnitz. „Wir wollen bei den Synchron-Weltmeisterschaften 2024 erneut in die Top Acht, um wieder zwei deutsche Startplätze für die nächste WM zu sichern“, verriet einer der beiden Team-Kapitäninnen Mia Plappert.

DEU-Team für Eiskunstlauf-EM in Kaunas nominiert

Zum Abschluss der Deutschen Meisterschaften gab die Deutsche Eislauf-Union (DEU) die Nominierung des Teams für die Eiskunstlauf-Europameisterschaften in Kaunas (Litauen; 08. bis 14. Januar 2024) bekannt. Im Paarlaufen wurden Minerva Hase/Nikita Volodin (BSV 1892) und Annika Hocke/Robert Kunkel (SC Charlottenburg) nominiert, im Eistanzen Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan (EC Oberstdorf) und Charise Matthaei/Max Liebers (Chemnitzer EC). Bei den Damen wird Kristina Isaev (Mannheimer ERC), bei den Herren Nikita Starostin (ERC Westfalen Kunstlauf Dortmund) die deutschen Farben bei der EM vertreten.

"Die gezeigten Leistungen zeigen das gute Potenzial für die anstehenden internationalen Saisonhöhepunkte. Wir stehen hinter den gesetzten Zielen der Athletinnen und Athleten", sagt DEU-Sportdirektorin Claudia Pfeifer, die nach einer positiven Saison-Zwischenbilanz optimistisch in Richtung Europameisterschaften blicken kann: Mehr als 20 Medaillen bei internationalen Wettbewerben gewannen DEU-Athletinnen und Athleten bislang in der Saison, darunter ein Grand Prix-Finalsieg und drei Grand Prix-Siege durch die deutschen Paare.

DEU-Präsident Dr. Andreas Wagner lobte die gute Organisation der Deutschen Meisterschaft und die gute Zuschauerresonanz angesichts der kurzfristigen Verlegung der Titelkämpfe in den Wellblechpalast im Sportforum Hohenschönhausen. „Die DEU wird sich auch wieder um die Ausrichtung einer internationalen Meisterschaft in Deutschland bewerben“, sagt Wagner. Das könne der Popularität der Sportart einen wichtigen Impuls verleihen.

Darya Grimm/Michail Savitskiy glänzen im Junioren-Bereich

Im Rahmen der Deutschen Meisterschaften wurden zudem im Nachwuchs- und Junioren-Bereich Meistertitel vergeben. Eine interessante Konkurrenz bot der Junioren-Eistanz. Hier gewannen die Oberstdorfer Darya Grimm/Michail Savitskiy mit 175,82 Punkten ihren dritten Titel in Folge. Die Bronzemedaillengewinner des Junior Grand Prix-Finals glänzten mit zwei Top-Programmen. "Das war unsere bisher stärkste Leistung in dieser Saison, wir hatten anders als in Peking keinen Druck und konnten es frei laufen lassen", sagte Michail Savitskiy. Silber ging an das neue Paar Lilia Schubert/Nikita Remishevskiy (SAS/BAY; 142,35 Punkte), Bronze an die Berliner Alexia Kruk/Jan Eisenhaber (138,80 Punkte). Im Nachwuchs-Eistanzen gewannen Enikö Kobor/Zoard Kobor aus NRW, im Nachwuchs-Eistanzen Intermediate Warunya Salenbauch/Paiboon Salenbauch aus Bayern.

Die Sieger im Junioren-Eistanz Darya Grimm/Michail Savitskiy (Foto: Hella Höppner/www.eislauffotos.de)

Einen Heimsieg im Paarlaufen der Junioren durften die Geschwister Sonja Löwenherz/Robert Löwenherz (122,30 Punkte) feiern. Im Kurzprogramm gelang der Einzelsprung Doppelaxel, in der Kür die parallel ausgeführte Kombination Dreifach-Toeloop-Doppel-Toeloop. Vize-Meister wurden Aliyah Ackermann/Tobija Harms (113,82 Punkte) aus Oberstdorf, Dritte Anastasia Steblyanka/Lukas Gneiding (B-W/NRW; 109,12 Punkte). Der Titel im Nachwuchs-Paarlaufen ging an Sophie Krebs/Ilia Trofymov (B-W).

Stimmungsvoll waren auch die Entscheidungen der Nachwuchs- und Junioren-Synchron-Teams. Bei den Junioren setzte sich das Team Skating Graces Junior (119,94 Punkte) vor den Teams Berlin Junior (111,84 Punkte) und Munich Destiny (82,33 Punkte) durch. Team Berlin Novice war Sieger des Nachwuchs-Wettbewerbs. Die kompletten Ergebnisse der DM finden Sie hier.

Die DM in Berlin im Livestream re-live: Tag 1 | Tag 2 (KP) | Tag 3 (Kür)
 

Text: Pamela Lechner

 

Die frisch gekürten Grand Prix-Finalsieger Minerva Hase/Nikita Volodin wollen bei den Deutschen Meisterschaften im Eiskunstlaufen diese Woche in ihrer Heimatstadt Berlin (15./16. Dezember 2023) ihren ersten nationalen Titel gewinnen. Besondere Spannung verspricht im Wellblechpalast die Entscheidung bei den Männern, besondere Stimmung das Kürfinale der Synchron-Eiskunstläufer*innen mit dem deutschen Rekordmeister Team Berlin 1. Die DM ist zudem die letzte Qualifikationsmöglichkeit für die Eiskunstlauf-EM in Kaunas (Litauen; 08. bis 14. Januar 2024).

Am vergangenen Wochenende zeigte das neue DEU-Paar Minerva Hase/Nikita Volodin beim Grand Prix-Finale in Peking (China), dass es in seiner ersten gemeinsamen Saison bereits zur absoluten Weltspitze gehört. Mit ihrem Sieg im Grand Prix-Finale ging für die beiden 24-Jährigen, die am Bundesstützpunkt in Berlin trainieren, ein Traum in Erfüllung. Zuletzt waren es die Paarlauf-Olympiasieger Aljona Savchenko/Bruno Massot, die 2017 das Grand Prix-Finale für Deutschland gewannen.

Nach dem Grand Prix-Finalsieg soll für Minerfva Hase/Nikita Volodin der erste DM-Titel folgen (Foto: Tanja Flade)

Zurück aus Peking geht es für Minerva Hase/Nikita Volodin diese Woche direkt zu den Deutschen Meisterschaften in Berlin, wo sich die zweimaligen Grand Prix-Sieger vor heimischem Publikum ihren ersten deutschen Meistertitel sichern wollen. „Ich freue mich riesig, dass die Deutsche Meisterschaften dieses Jahr wieder in der Hauptstadt Berlin stattfinden, darauf habe ich die ganze Zeit gewartet“, sagte Minerva Hase. „Unser Ziel ist natürlich der Titelgewinn, es wäre unser erster deutscher Meistertitel und daher etwas Besonderes.“ Nicht am Start sein werden die Titelverteidiger Annika Hocke/Robert Kunkel: Die Berliner EM-Bronzemedaillengewinner von 2023 mussten ihren DM-Start wie schon ihre Teilnahme am Grand Prix-Finale schweren Herzens verletzungsbedingt kurzfristig absagen.

Eistänzer Janse van Rensburg/Steffan vor dem DM-Triple

Ein schöner Wettbewerb auf Top-Niveau erwartet die Zuschauer im Eistanzen. Die Oberstdorfer EM-Neunten Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan wollen ihren dritten deutschen Meistertitel in Folge gewinnen. Dass sie in starker Form sind, bewies das Eistanzpaar in dieser Saison unter anderem mit dem Gewinn der Silbermedaille beim Challenger-Wettbewerb Denis Ten Memorial. Für die Chemnitzer Eistänzer Charise Matthaei/Max Liebers geht es darum, sich für den zweiten EM-Startplatz zu qualifizieren. Die Berliner Junioren-WM-Finalisten von 2023, Karla Maria Karl/Kai Hoferichter freuen sich auf ihre DM-Premiere in der Meisterklasse.

Die Titelverteidiger im Eistanzen Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan (Foto: Hella Höppner)

In den Einzeldisziplinen gibt es bei den Männern einen spannenden Kampf um den DM-Titel. Titelverteidiger ist der EM- und WM-Finalist von 2022 und 2023 Nikita Starostin, sein größter Herausforderer der in Oberstdorf trainierende Berliner Kai Jagoda, der in den Vorjahren zweimal Deutscher Vizemeister wurde. Beide beherrschen den Dreifach-Axel. Bei den Frauen ist die Nachfolgerin der siebenmaligen Deutschen Meisterin Nicole Schott gesucht, die ihre Karriere beendet hat. Favoritin ist die Vizemeisterin der beiden Vorjahre Kristina Isaev aus Mannheim, die letzte Saison ihr WM-Debüt gab.

Krönender DM-Abschluss: Synchron-Kürfinale und Schaulaufen der Sieger

Für Stimmung im großen Wellblechpalast wird die Titelvergabe im Synchroneiskunstlaufen sorgen. Favorit auf den Sieg mit Heimvorteil ist das Team Berlin 1, das bei den vergangenen beiden Weltmeisterschaften eine Top-Acht-Platzierung erreichte und seinen 28. DM-Titel gewinnen will. „Es ist eine Ehre, wieder mit den olympischen Eiskunstlauf-Disziplinen gemeinsam bei einem Wettbewerb zu starten“, sagte Aida Aleskerova, Team-Kapitänin von Team Berlin 1. „Unser Ziel steht fest: Den deutschen Meistertitel verteidigen!“ Starke Konkurrenz hat das Berliner Team mit den mehrmaligen WM-Teilnehmern United Angels aus Stuttgart und den Skating Graces aus Chemnitz.

Der deutsche Rekordmeister Team Berlin 1 startet mit Heimvorteil (Foto: Alexander Kraus)

Im Rahmen der Deutschen Meisterschaften werden auch die Titel in den Nachwuchs- und Juniorenklassen der Eistänzer und Paarläufer vergeben. Glanzpunkt ist hier der Eistanz der Junioren mit den frisch gekürten Bronzemedaillengewinnern des Junior Grand Prix-Finals Darya Grimm/Michail Savitskiy. Die talentierten Oberstdorfer holten in Peking die erste deutsche Medaille in einem Junior Grand Prix-Finale seit 22 Jahren und können sich in Berlin ihren dritten Junioren-Meistertitel in Folge sichern. Krönender Abschluss der Veranstaltung wird das Schaulaufen der Sieger am Samstagabend (16. Dezember 2023; ab 19:00 Uhr).

Tickets für die Deutschen Meisterschaften 
Erleben Sie Deutschlands beste EiskunstläuferInnen live! Tickets für die Deutschen Meisterschaften mit Schaulauf-Gala sind online im Ticket-Shop und an den Vorverkaufsstellen bei Eventim erhältlich. Zum Online-Ticket-Verkauf
Einen Livestream der Meisterschaften gibt‘s auf Sportdeutschland.TV. Weitere aktuelle Informationen zu den Deutschen Meisterschaften finden Sie auf der Event-Seite.

Text: Pamela Lechner

Partner der DEU:
Die DEU ist seit 2017 Mitglied des Netzwerks GEMEINSAM GEGEN DOPING: