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Das Oberstdorfer Tanzpaar Lara Luft und Stephano Valentino Schuster, das erst in der ersten Saison zusammenläuft, belegte im Rhythmustanz der Junioren-WM in Tallinn Rang 21 mit 51,17 Punkten unter 29 Paaren. Die beiden Teatime Foxtrott-Teile erhielten Pluspunkte, ebenso die diagonale Schrittfolge und die Rotationshebung. Allerdings war die Jury – anders als die Tänzer und Trainer Rostislav Sinicyn - der Meinung, dass diese Hebung länger als die erlaubten sieben Sekunden war und daher erhielten sie einen Punkt Abzug. Bei den Twizzles strauchelte Luft etwas und daher erhielten sie hierfür Minuspunkte. Insgesamt gewannen sie einen einzigen Hundertstel Punkt weniger als das spanische Paar, das das Finale erreichte.

Schuster sagte: „Wir haben uns definitiv gesteigert und sind insgesamt ein gutes Programm gelaufen. Dies war unser letzter Saisonwettbewerb. Wir können noch ein Jahr bei den Junioren laufen und wollen das auch tun. Ein Protest gegen den Punktabzug bei der Hebung hat keinen Zweck, da das eine Tatsachenentscheidung war.“

Luft ergänzte: „Schade um die Twizzles, aber so etwas passiert eben.“

Gewonnen haben den Rhythmustanz die Russen Elizaveta Shanaeva und Devid Naryzhnyy mit 70,03 Punkten vor den Georgiern Maria Kazakova und Georgy Reviya (69,98 Punkte) und den Amerikanern Avonley Nguyen und Vadym Kolesnik (68,27 Zähler).

 

Annika Hocke und Robert Kunkel liefen bei den Juniorenweltmeisterschaften im estnischen Tallinn das viertbeste Kurzprogramm mit persönlicher Bestleistung von 63,57 Punkten. Alle sieben Elemente glückten gut oder sehr gut, auch der dreifache Twist mit Level 3 und der dreifache Wurfflip, für den sie Bewertungen bis +4 erhielten. Die Komponenten lagen bei etwa 7,0.

Hocke sagte: „Wir sind sehr glücklich über unsere persönliche Bestleistung heute, aber bei der großen WM in zwei Wochen wollen wir vielleicht noch eine kleine Steigerung, denn wir wissen, dass wir es noch besser können.“

Die ersten drei Plätze belegen die drei russischen Paare, die eine Klasse für sich waren. Auch Nachwuchs-Bundestrainer Rico Rex sagte, die russischen Paare seien im Augenblick den Deutschen noch ein Stückchen voraus. Das Kurzprogramm gewonnen haben Apollinaria Panfilova und Dmitri Rylov mit 73,71 Punkten vor Kseniia Akhanteva und Valerii Kolesov mit 70,44 Zählern und Iuliia Artemeva und Mikhail Nazarychev mit 70,26 Punkten.       

Das Dortmunder Eistanzpaar Katharina Müller und Tim Dieck überholte mit einer technisch wie stilistisch sehr guten Kür noch fünf Paare, was im Eistanzen sehr selten ist. Am Ende kamen sie mit dem Programm, in dem sie Coco Chanel und Karl Lagerfeld spielen, auf Platz 13 mit 167,44 Punkten. Die beste Bewertung erhielten die Längshebung und die Choreografie-Schrittfolge. Sämtliche Elemente, für die es Levels gibt, erhielten Level 4. Das gelang keinem einzigen anderen Paar, nicht einmal den Medaillengewinnern.

Müller sagte: „Außer dem Fehler beim Rhythmustanz sind wir mit unserer Leistung sehr zufrieden. Dass wir mit der Kür noch fünf Paare überholen, haben wir gar nicht erwartet. Wir waren wirklich sehr gut vorbereitet. Außerdem hat uns auch die lautstarke Unterstützung des Publikums sehr geholfen.“

Dieck: „Heute haben wir vor allem mit unserer Technik gepunktet. Wir hatten im Rhythmustanz nur Level 3 bei den Twizzles und haben gestern und heute im Training noch eine Kleinigkeit geändert. Prompt bekamen wir heute Level 4. Nach zwei Minuten fühlte ich irgendwie schwere Beine, aber ich nehme an, die Zuschauer und die Preisrichter haben es gar nicht gemerkt. Ich glaube, wir haben heute bewiesen, dass wir weiterhin die Nummer eins im deutschen Eistanz sind.“     

Die Goldmedaille gewonnen haben überraschend die Russen Victoria Sinitsina und Nikita Katsalapov mit 220,42 Punkten ganz knapp vor Gabriella Papadakis und Guillaume Cizeron aus Frankreich (220,28) und den zweiten Russen Alexandra Stepanova und Ivan Bukin (211,29).  

Nicole Schott aus Essen lief bei den Europameisterschaften eine recht durchwachsene Kür, aber ohne Sturz und kam am Ende auf Platz 13 von 37 gestarteten Läuferinnen. Damit konnte sie gegenüber dem Kurzprogramm noch einen Platz gutmachen. Drei dreifache Sprünge (Flip, Rittberger und Salchow) waren ganz sauber, zwei unsauber und unterdreht und bei einem musste sie sich mit den Händen auf dem Eis abstützen. Die beste Bewertung erhielten die beiden Schrittfolgen. Künstlerisch lief sie so ansprechend wie von ihr gewohnt.     

Später sagte sie „Dies war leider der schlechteste Wettbewerb der Saison, es ist schade, dass mir das bei der Europameisterschaft passiert ist. Aber wir sind alle nur Menschen und auch ich bin kein Roboter. Man hat ja eigene Ziele und es ist sehr schade, wenn man sie nicht erreicht. Schmerzen wegen meiner Leistenverletzung hatte ich keine, das war nicht das Problem. Aber in den zwei wichtigen Wochen vor der EM habe ich nur wenig und nicht mit voller Kraft trainieren können. Das hat mich mehr im Kopf behindert als gedacht, denn ich bin es anders gewöhnt. Mir fehlte einfach die Trainingsstabilität und Selbstsicherheit. Bis zur WM will ich nun wieder in Topform kommen, viel arbeiten und da anknüpfen, wo ich bis vor zwei Wochen war.“   

Trainer Michael Huth ergänzte: „Ich kenne Nicole ja jetzt schon ein paar Jahre. Sie ist ein Typ, den gute eigene Trainingsleistungen stark beflügeln. Schon heute früh im Training lief es nicht so, wie man sich das wünscht. Auch kleinere Probleme beeinflussen sie stark und sie lässt sich alles genau durch den Kopf gehen. Aber diese Sensibilität ist auch positiv, die braucht man für künstlerisch anspruchsvolle Programme.“

Die drei russischen Teenager haben erwartungsgemäß die drei Medaillen gewonnen. Neue Europameisterin wurde Alena Kostornoia mit 240,81 Punkten dank der besten Komponenten vor Anna Shcherbakova (237,76) und Alexandra Trusova (225,34).       

Großer Erfolg für den deutschen Paarlauf bei den Europameisterschaften in Graz: Die beiden Berliner Paare landeten am Ende auf dem fünften und siebten Platz. Die Deutschen Meister Minerva Fabienne Hase und Nolan Seegert holten 186,39 Punkte nach einer stilistisch guten Kür, und trotz Sturz von ihm beim dreifachen Salchow und zwei nicht sauberen dreifachen Würfen, was Platz fünf ergab.

Seegert sagte: Unser Kurzprogramm war herausragend, aber die Kür noch ausbaufähig. Als die restlichen Paare gesehen habe, die viele Probleme hatten, habe ich gedacht, mit einer fehlerfreien Kür hätten wir noch weiter vorne landen können.“

Hase ergänzte: Es gibt auch vieles Positives, zum Beispiel haben wir heute alle Level bekommen und sind deshalb insgesamt doch recht zufrieden, besonders natürlich mit der Platzierung und dass wir für die DEU im nächsten Jahr drei Startplätze geholt haben. Die vielen deutschen Zuschauer waren sehr motivierend, wir haben den Support gemerkt. Wir haben sechs Punkte und einen Platz mehr geschafft als bei der Europameisterschaft vor einem Jahr, das ist doch was.“          

Annika Hocke und Robert Kunkel belegten bei ihrer ersten gemeinsamen Europameisterschaft einen sehr guten siebten Platz mit 166,10 Punkten unter 19 Paaren. Mit den Einzelsprüngen hatten sie Probleme, kamen aber ohne Sturz durch das Programm. De beste Wertung erhielt der dreifache Twist.

Hocke sagte: „Für unsere erste Europameisterschaft haben wir einen Mega-Einstand gefeiert und wir hatten viel Spaß. Die diesmal gemachten Fehler wollen wir beim nächsten Mal weglassen.“      

Kunkel ergänzte: „Wir freuen uns über drei Startplätze für Deutschland bei der nächsten EM. Das Publikum war großartig. Wir hoffen, noch viele weitere Europameisterschaften laufen zu können.“   

Mit den Plätzen fünf und sieben sicherten beide Paare der Deutschen Eislauf-Union damit bei den nächsten Europameisterschaften in Zagreb in genau einem Jahr drei Startplätze im Paarlaufen. Sie setzen damit die große Tradition des deutschen Paarlaufens fort, die schon seit über 100 Jahren existiert.

Alle drei Medaillen gingen nach Russland: Gold gewannen Alexandra Boikova und Dmitrii Kozlovskii mit 234,58 Punkten vor Evgenia Tarasova und Vladimir Morozov (208,64) und Daria Pavliuchenko und Denis Khodykin mit 206,53 Zählern.        

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