Landeseissportverbände

Die Berliner Paarläufer Minerva Hase/Nikita Volodin haben bei der Nebelhorn Trophy 2024 in Oberstdorf einen perfekten Start in die neue Saison hingelegt. Die WM-Dritten liefen am Freitagabend eine traumhafte Kür und gewannen den Wettbewerb mit neuer Bestpunktzahl vor den kanadischen Weltmeistern Deanna Stellato-Dudek/Maxime Deschamps.

Besser hätte der erste Wettkampf der Saison für Minerva Hase/Nikita Volodin nicht laufen können. Die Bronzemedaillengewinner der Weltmeisterschaften 2024 in Montreal (Kanada) präsentierten beide neuen Programme in Oberstdorf fehlerfrei und auf höchstem technischen Niveau. Als Führende nach dem Kurzprogramm gingen die beiden 25-Jährigen in die Kür und waren auch dort das Maß aller Dinge (Kür der Paare im Re-Live auf sportschau.de). Im Vergleich zu ihrer ersten gemeinsamen Saison konnten sich die Deutschen Meister, die am Bundesstützpunkt in Berlin trainieren, nochmals steigern und zauberten ein Gesamtkunstwerk auf das Eis. Alle Sprung-Elemente - Dreifach-Twist, Dreifach-Wurf-Rittberger, Dreifach-Wurf-Salchow sowie die Einzelsprünge Dreifach-Salchow und Dreifach-Toeloop in Kombination mit zwei Doppel-Axeln - konnte das Paar in Perfektion abrufen und siegte überlegen mit neuer Bestleistung von 218,44 Punkten vor den Weltmeistern aus Kanada Deanna Stellato-Dudek/Maxime Deschamps (206,24 Punkte) und den US-Amerikanern Ellie Kam/Danny O'Shea (184,83 Punkte).

"Ich hatte sehr viel Spaß in beiden Programmen und ein sehr gutes Gefühl", sagt Minerva Hase. "Ich habe versucht den Wettbewerb zu genießen und von Element zu Element zu laufen." Zur richtigen Einstellung verhalf ihr dabei Trainer Dmitry Savin, der das Paar betreute. Beide haben mehr Selbstbewusstsein gewonnen und ihre Zusammenarbeit intensiviert. "Wir sind dieses Jahr viel besser vorbereitet als im letzten Jahr", sagt Nikita Volodin. "Wir haben sehr viel an unserer Choreographie gearbeitet."

Die Chemnitzer Paarläufer Letizia Roscher/Luis Schuster (151,29 Punkte) wurden nach einjähriger Wettbewerbspause bei ihrem Comeback Achte. "Dieser Wettkampf gibt uns Motivation für die weitere Saison", meint Luis Schuster. "Es war schön, wieder vor so viel Publikum zu laufen", sagt Letizia Roscher. 

Vierfach-Feuerwerk in der Männer-Kür

Die Kür der Männer gewann der Japaner Sota Yamamoto (262,72 Punkte) mit einer Reihe von Vierfach-Sprüngen vor dem Italiener Gabriele Frangipani (246,11 Punkte), der ebenfalls mit Vierfach-Sprüngen glänzte, und dem ausdrucksstarken Letten Deniss Vasiljevs (235,72 Punkte). "Ich liebe Oberstdorf, es ist wunderbar und eines der besonderen Zentren für Eiskunstlaufen auf der Welt", schwärmt Nebelhorn-Trophy-Vielstarter Vasiljevs. Der Vize-Weltmeister aus Südkorea Junhwan Cha (228,42 Punkte) begeisterte nach verpatztem Kurzprogramm in der Kür und wurde noch Vierter (Kür der Männer im Re-Live auf sportschau.de).

Der dreimalige Deutsche EM- und WM-Teilnehmer Nikita Starostin konnte seine Leistung in der Kür im Vergleich zum Kurzprogramm steigern. Der 22-Jährige war mutig und versuchte zum ersten Mal in einem Wettkampf den Vierfach-Salchow - zwar noch ohne Erfolg, aber ein wichtiger Schritt. Der Deutsche Meister von 2023 machte mit der zwölftbesten Kür einige Plätze gut und beendete den Wettbewerb auf Rang 16 (181,44 Punkte). "Es war nicht mein bestes Programm, aber es war ein guter Anfang. Den Vierfachen brauche ich, um mein Level zu erhöhen", erklärt Starostin. Bei den nächsten Wettkämpfen soll es Richtung 200 Punkte gehen.

Dritter Oberstdorf-Sieg in Folge für Eistänzer Fear/Gibson

Bei den Frauen gab es einen Doppelsieg für die US-Amerikanerinnen. Etwas überraschend setzte sich Elyce Lin-Gracey (213,33 Punkte) vor der Vize-Weltmeisterin Isabeau Levito (198,13 Punkte) durch, die nach dem Kurzprogramm nur auf Rang fünf gelegen war. Zu Bronze lief die Japanerin Hana Yoshida (196,47 Punkte), die in der Kür den Dreifach-Axel stand. Die Deutsche Vize-Meisterin Sarah Pesch (119,00 Punkte) erreichte bei ihrem Challenger-Debüt den neunzehnten Rang. "Es war eine tolle Erfahrung, mit den ganzen starken Läuferinnen, die ich bisher nur aus dem Fernsehen kannte, auf dem Eis zu sein und von ihnen zu lernen", sagt die 17-Jährige.

Im Eistanzen holten die zweimaligen britischen Vize-Europameister Lilah Fear/Lewis Gibson (207,01 Punkte) vor den beiden US-Paaren Christina Carreira/Anthony Ponomarenko (197,51 Punkte) und Emilea Zingas/Vadym Kolesnik (194,34 Punkte) zum dritten Mal in Folge den Sieg bei der Nebelhorn Trophy. "Oberstdorf ist unser Lieblingswettkampf, um in die Saison zu starten",  sagt Lilah Fear. Stimmungsvoller Abschluss der 56. Nebelhorn Trophy war das Schaulaufen der Sieger.

Alle Wettbewerbe und das Schaulaufen der Nebelhorn Trophy 2024 gibt es in voller Länge im Re-Livestream auf Sportdeutschland.TV. Weitere Informationen und die kompletten Resultate gibt es auf der Event-Seite.

Text: Pamela Lechner
Foto: Luca Tonegutti

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