Landeseissportverbände

Die DEU-Paarläufer Minerva Hase/Nikita Volodin haben am Donnerstag den Titel bei den Eiskunstlauf-Europameisterschaften in Tallinn (Estland; 29. Januar bis 2. Februar 2025) gewonnen. Mit einer glänzenden Kür krönten sich die beiden 25-Jährigen mit deutlichem Vorsprung zum Europameister. Es ist das erste EM-Gold für den deutschen Eiskunstlauf seit 14 Jahren.

"Wir sind überglücklich, dass wir die Goldmedaille mit nach Hause nehmen dürfen und es geschafft haben, für Deutschland nach so langer Zeit wieder Gold zu holen", freute sich Minerva Hase nach dem Kür-Finale der Paare. "Das Programm war nicht einfach, aber wir haben bis zum Ende als Team zusammengehalten und eine gute Leistung aufs Eis gebracht." Für ihren Partner Nikita Volodin ist die Medaille "etwas ganz Besonderes". Nach WM-Bronze 2024 ist es ihre zweite Medaille bei einer internationalen Meisterschaft. Betreut wurde das Paar bei der EM von seinem Headcoach Dmitri Savin und dem Choreographen Paul Boll.

Das Duo, das am Bundesstützpunkt in Berlin auch mit Knut Schubert trainiert und von Rico Rex unterstützt wird, zeigte eine fast fehlerfreie, sehr konzentrierte Vorstellung. Nach Hases Wackler bei der anspruchsvollen Sprung-Sequenz Dreifach-Toeloop-Doppelaxel-Doppelaxel, war es wichtig, dass der zweite Einzelsprung – der Dreifach-Salchow – klappte. Danach riefen die beiden 25-Jährigen auch alle weiteren Elemente ab und setzten sich mit ihrer abschließenden Hebung, bei der Volodin seine Partnerin auf einem Bein übers Eis trägt, an die Spitze. Für die künstlerische Darbietung ihrer wunderbaren Vier-Jahres-Zeiten-Kür gab es hohe Bewertungen (EM-Gold-Kür im Video | EM-Kür der Paare im Re-Live). 

Mit 212,48 Punkten gewannen Minerva Hase/Nikita Volodin so souverän vor den Italienern Sara Conti/Niccolo Maccii (206,89 Punkte), Europameister von 2023, und den Georgiern Anastasiia Metelkina/Luka Berulava (191,88 Punkte). Es ist die erste deutsche EM-Goldmedaille im Eiskunstlaufen seit 2011, als Aljona Savchenko/Robin Szolkowy zuletzt in Bern (Schweiz) triumphiert hatten. Die Paarlauf-Olympiasiegerin von 2018 gratulierte dem neuen deutschen Top-Paar über die sozialen Medien: "Herzlichen Glückwunsch an unsere Nachfolger."

Drei deutsche Paare im EM-Finale präsent

Auf Platz acht liefen die Berliner Annika Hocke/Robert Kunkel (176,55 Punkte), die ein spektakuläres und rasantes Falco-Programm mit Höhen und Tiefen präsentierten. Ihren guten fünften Platz nach dem Kurzprogramm konnten die EM-Dritten von 2023 nicht ganz halten. "Es ist so schade, weil der Durchlauf im Training vorher perfekt lief ohne einen einzigen Fehler, aber dann reichte es von der Vorbereitung her wahrscheinlich noch nicht ganz für die Kür", meint Robert Kunkel. "Wir hatten nach meiner Fuß-Verletzung eine kurze Vorbereitungszeit, es war definitv schwierig, wir haben aber das Beste daraus gemacht und der Auftritt spiegelte nicht unsere Trainingsleistung wieder", erklärt Annika Hocke. "Wir sind auf dem richtigen Weg, wir versuchen diese Saison vieles anders und besser zu machen, aber es hat bei der EM einfach noch nicht gereicht." Das Paar hofft wie im Vorjahr dann auf eine starke WM im März. 

Die Chemnitzer Letizia Roscher/Luis Schuster (158,15 Punkte) standen bei ihrer zweiten EM-Teilnahme zum ersten Mal im EM-Finale und behaupteten ihren zwölften Rang aus dem Kurzprogramm. Das Resultat rundete das starke EM-Gesamtergebnis der deutschen Paare ab. Gelungen waren unter anderem der dreifache Wurf-Salchow und die Hebungen. "Es waren gute und nicht so gute Elemente dabei. An diese müssen wir noch selbstbewusster rangehen. Wir haben auf jeden Fall noch Luft nach oben und wollen bei den nächsten Wettkämpfen nochmal angreifen", berichtet Letizia Roscher. 

Im Kurzprogramm der Männer verpasste Nikita Starostin (ERC Westfalen Kunstlauf Dortmund; 63,54 Punkte) aufgrund von Schwierigkeiten bei den Sprung-Elementen mit Platz 27 das Kür-Finale. Die Landung des im Training eigentlich sicheren Dreifach-Axels ging daneben und bei der Dreifach-Lutz-Kombination sprang der 22-Jährige den angehängten Toeloop nur doppelt. Einwandfrei war dagegen der Dreifach-Flip zu Beginn des Programms. "Ich habe viel trainiert und bin mit einer guten Einstellung in das Kurzprogramm gegangen. Ich kann mir nicht erklären, was passiert ist. Ich habe mein Bestes gegeben", kommentierte der dreimalige WM-Teilnehmer. Zum 24. Platz, der die Qualifikation bedeutet hätte, fehlten nur rund eineinhalb Punkte (EM-Kurzprogramm der Männer im Re-Live). 

Die EM live im TV & Stream
Die Eiskunstlauf-EM wird live bei ARD ONE/Sportschau.de/ARD-Mediathek und Discovery+/Eurosport 2 sowie möglicherweise auf dem ISU-Youtube-Kanal (ggf. Geo-Blocking in Deutschland) übertragen. Weitere Infos zu den Europameisterschaften (Zeitplan, Teilnehmer, Ergebnisse...) finden Sie auf der DEU-EM-Seite und in den TV & Livestream-Terminen.

Text: Pamela Lechner
Foto: International Skating Union (ISU)

Partner der DEU:
Die DEU ist seit 2017 Mitglied des Netzwerks GEMEINSAM GEGEN DOPING: