Die DEU-Eistänzer Darya Grimm/Michail Savitskiy haben bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Debrecen (Ungarn; 26. Februar bis 1. März) mit einer leidenschaftlichen Adagio-Kür die Bronzemedaille gewonnen. Es ist der krönende Abschluss ihrer erfolgreichen Juniorenzeit, in der nächsten Saison wird das Eistanzpaar bei den Senioren starten. Bei den Junioren wurde Genrikh Gartung als zweitbester Europäer starker Siebter.
Nach einer herausfordernden Saison mit vielen Veränderungen war der Jubel groß! Die viermaligen Deutschen Juniorenmeister Darya Grimm/Michail Savitskiy haben im Kürtanz-Finale der Junioren-WM mit neuer Bestleistung von 164,26 Punkten die Bronzemedaille erlaufen. Damit konnten die Eistänzer vom EC Oberstdorf ihren Medaillenerfolg der letztjährigen Junioren-WM in Taipeh wiederholen – damals war es die erste deutsche Junioren-WM-Medaille im Eistanzen überhaupt. Gold ging vor ihnen an die Sieger des Junior-Grand-Prix-Finals aus Italien Noemi Maria Tali/Noah Lafornara (177,50 Punkte), Silber an Katarina Wolfkostin/Dimitry Tsarevski (167,51 Punkten) aus den USA.
"Es war mega schön, die beiden Programme ein letztes Mal so zu präsentieren und so hohe Noten zu bekommen", sagte Darya Grimm. "Es fühlt sich so gut an, diese schwierige Saison mit so einer Leistung zu beenden. Wir haben wirklich alles gegeben. Wir haben das Beste gezeigt, was wir konnten, es ist einfach unglaublich", freute sich Michail Savitskiy. Aufgrund seiner Verletzung im Vorfeld des Saisonhöhepunktes, musste das Paar seine JWM-Vorbereitung kurzfristig an den Bundesstützpunkt Berlin verlegen, um die notwendige medizinische Betreuung am OSP Berlin wahrnehmen zu können. Für die tägliche Betreuung am Eis ist kurzerhand Bundesnachwuchstrainer Stefano Caruso eingesprungen, der die beiden in Abstimmung mit ihrem neuen Trainerteam in Egna bis zur Abreise nach Debrecen vorbereitet hat. Bei der Junioren-WM wurde das Paar von Katharina Müller und Matteo Zanni betreut. Im März wollen Grimm/Savitskiy nach einer Pause mit der Erstellung ihrer neuen Programme beginnen. In der kommenden Saison – der Olympiasaison – rücken die Eistänzer in die Seniorenklasse auf.
Das gute Abschneiden der Eistänzer komplettierten Lilia Schubert/Nikita Remeshevskiy (Chemnitzer EC/EC Oberstdorf), die betreut werden von Rostislav Sinicyn – dem langjährigen, ehemaligen Trainer von Grimm/Savitskiy. Sie erreichten mit der zwölftbesten Kür und der neuen Bestleistung von 136,88 Punkten den 13. Platz. "Es war eine sehr gute Erfahrung, für die wir dankbar sind. Wir haben es genossen hier zu laufen", meinte Nikita Remeshevskiy. Auch dieses Eistanzpaar startet in der nächsten Saison bei den Senioren.
Genrikh Gartung als zweitbester Europäer in den Top Ten
Bei seiner Junioren-WM-Premiere lieferte Genrikh Gartung eine starke Gesamtvorstellung ab. Nach einem fehlerfreien Kurzprogramm inklusive Dreifach-Axel war der 17-Jährige auf dem achten Platz gelegen. In seiner Kür mit technischen Höchstschwierigkeiten machte der Läufer des EC Oberstdorf noch einen Rang nach vorne gut. Highlights zu Beginn seines Programms waren der Vierfach-Flip und die Vierfach-Lutz-Dreifach-Toeloop-Kombination – das bestbewertete Element der gesamten Konkurrenz. Mit der neuen Bestleistung von 218,94 Punkten erreichte der Schützling von Niko Ulanovsky und Ria Schiffner den siebten Platz und ist damit zweitbester Europäer im Feld. Dank der Platzierung unter den ersten Zehn erhält die DEU für die nächsten Junioren-Weltmeisterschaften 2026 in Tallinn (Estland) zwei Startplätze. Es ist die erste deutsche Top Ten-Platzierung der Junioren seit 2018, als Jonathan Hess bei der Junioren-WM in Sofia (Bulgarien) Zehnter wurde.
Die Medaillen in einer Konkurrenz mit hohen Punktzahlen gingen an den Japaner Rio Nakata (248,99 Punkten), den Südkoreaner Minkyu Seo (241,45 Punkte) und den Slovaken Adam Hagara (233,93 Punkte), der bester Europäer war. "Ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis, auch wenn ich ein paar ungewöhnliche Fehler gemacht habe, wie beim Rittberger und der letzten Pirouette", sagte Genrikh Gartung. "Ich bin hierher gekommen, um mein Bestes zu geben und hatte vor dem Wettbewerb nicht erwartet, die Top Acht zu erreichen. Daher bin ich sehr zufrieden, dass ich es geschafft habe." Der Deutsche Juniorenmeister absolvierte seine JWM-Vorbereitung in Begleitung seiner Trainer ebenfalls erfolgreich am BSP Berlin, da der Bundesstützpunkt Oberstdorf wegen längerer Bauarbeiten kurz vor der Junioren-WM bis Anfang Juni schließen musste.
Weitere Informationen zu den Junioren-Weltmeisterschaften (Zeitplan, Ergebnisse...) gibt's auf unserer JWM-Seite.
Text: Pamela Lechner
Fotos: International Skating Union (1+2), Hella Höppner (3)