Diesen Mittwoch starten die Eiskunstlauf-Europameisterschaften in Tallinn (Estland; 29. Januar bis 2. Februar 2025) mit den Kurzprogrammen der Paare und Frauen. Das DEU-Team ist im Paarlaufen mit Minerva Hase/Nikita Volodin (Foto), Annika Hocke/Robert Kunkel und Letizia Roscher/Luis Schuster gleich dreifach vertreten und damit stark aufgestellt. Die zweimaligen Grand-Prix-Finalsieger Hase/Volodin visieren eine Medaille an.

Mit drei Duos ist die Deutsche Eislauf-Union (DEU) bei den anstehenden Eiskunstlauf-Europameisterschaften im Paarlaufen vertreten. Die WM-Dritten von 2024 Minerva Hase/Nikita Volodin (Berliner SV 1892), die EM-Dritten von 2023 Annika Hocke/Robert Kunkel (SC Charlottenburg) und die Deutschen Vize-Meister Letizia Roscher/Luis Schuster (Chemnitzer EC) repräsentieren in Tallinn die stärkste deutsche Eiskunstlauf-Disziplin. Hase/Volodin und Roscher/Schuster bereiteten sich vergangene Woche in einem Trainingslager am Bundesstützpunkt in Berlin mit insgesamt fünf internationalen Paaren und einem großen Trainerteam auf die EM vor. 

Die zweimaligen Grand-Prix-Finalsieger Hase/Volodin haben mit den Europameisterschaften noch eine Rechnung offen. Nach Platz fünf im Vorjahr bei der EM in Kaunas (Litauen) will das Paar mit einer anderen Einstellung diesmal aufs Podest. "Wir haben versucht aus der letzten Trainingswoche das Maximum rauszuholen und sind bereit, bei der EM gute Leistungen abzuliefern", sagt Minerva Hase. "Das größte Ziel ist es, besser zu laufen als letztes Jahr und an die Leistungen der ersten Saisonhälfte anzuknüpfen. Wir wollen uns nicht zu viel Stress machen, sondern entspannt bleiben und den Wettkampf genießen, das war bei der letzten EM nicht der Fall. Mit der Einstellung können wir mit einem guten Gefühl und Selbstbewusstsein in die EM reingehen." 

Hocke/Kunkel zurück im Wettkampf

Nach überwundener Verletzung von Annika Hocke, die das Paar Hocke/Kunkel die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften kostete, sind die EM-Medaillengewinner von 2023 wieder zurück im Wettbewerbsgeschehen. "Wir haben unser Training in der Vorbereitung wegen meiner Fuß-Verletzung etwas umgestellt und einen sehr guten Weg gefunden", erklärt Annika Hocke. Bei den Sprüngen stand die Qualität bei wenigen Versuchen im Vordergrund und es wurde stattdessen viel an den Hebungen, Übergängen und dem Tempo gearbeitet. "Wir freuen uns wahnsinnig, dass wir überhaupt teilnehmen können."

Für die Paarläufer Letizia Roscher/Luis Schuster steht die zweite EM-Teilnahme bevor – erneut in Tallinn, wo die Deutschen Vize-Meister 2022 auch ihr EM-Debüt gaben. Die Chemnitzer wollen sich in erster Linie für das Kür-Finale qualifizieren. "Wir haben den Fokus in der Vorbereitung auf unser Kurzprogramm gelegt und wollen ein sauberes und schwungvolles Programm zeigen", sagt Luis Schuster. "Ziel ist es natürlich, die Kür zu laufen und uns in beiden Programmen von den Punkten her zu steigern." 

Über Tallinn nach Boston und Mailand

Mit Rückenwind gehen die viermaligen Deutschen Eistanz-Meister Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan (EC Oberstdorf) in die Europameisterschaften. Am vergangenen Wochenende gewann das Duo mit einem Heimsieg bei den Bavarian Open in Oberstdorf den letzten Vorbereitungswettkampf klar mit 187,64 Punkten. Ihr Ziel ist es, wie schon 2023 eine Top-Ten-Platzierung zu erreichen und somit einen zweiten deutschen Startplatz für die Europameisterschaften 2026 in Sheffield (Großbritannien; 12. bis 18. Januar 2026) zu holen.

Im Einzellaufen gehen bei den Frauen Kristina Isaev (Mannheimer ERC) und bei den Männern Nikita Starostin (ERC Westfalen Kunstlauf Dortmund) an den Start. Der 22 Jahre alte gebürtige Russe, der seit 2018 international für Deutschland startet, erhielt Ende Dezember zu seiner großen Freude die deutsche Staatsbürgerschaft. Somit wäre Starostin für Olympia startberechtigt.

Die Europameisterschaften sind eine wichtige Station auf dem Weg zum Saisonhöhepunkt, den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Boston (USA; 24. bis 30. März 2025). Bei der WM wird ein Großteil der Startplätze für die Olympischen Winterspiele in Mailand (Italien; 6. bis 22. Februar 2026) vergeben. 

Die EM live im TV & Stream
Die Eiskunstlauf-EM wird live bei ARD ONE/Sportschau.de/ARD-Mediathek und Discovery+/Eurosport 2 sowie möglicherweise auf dem ISU-Youtube-Kanal (ggf. Geo-Blocking in Deutschland) übertragen. Weitere Infos zu den Europameisterschaften (Zeitplan, Teilnehmer, Ergebnisse...) finden Sie auf der DEU-EM-Seite und in den TV & Livestream-Terminen.

Text: Pamela Lechner
Foto: Luca Tonegutti