Validierung des Mess- und Informationssystems für Sprünge im Eiskunstlauf (MISSIE) vom 20. – 22.11.2017 in Oberstdorf
Im Rahmen des Forschungskooperationsprojekts zwischen dem Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften der Universität Stuttgart, dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft und der Deutschen Eislauf Union e.V. wurde zwischen dem 20. - 22.11.2017 in Oberstdorf das Mess- und Informationssystem für Sprünge im Eiskunstlaufen (MISSIE) validiert.
Das Forschungsteam unter der Leitung von Karsten Schäfer konnte gemeinsam mit der Koordinatorin von Seiten der DEU, Sarah Löhle, die Validierung von MISSIE durch das gestellte Bewegungsanalysesystem vom Frauenhofer Institut erfolgreich durchführen. Einen herzlichen Dank möchte wir an dieser Stelle an das Eismeister- und Verwaltungsteam der Sportstätten Oberstdorf sowie den Sportlern, die uns als Probanden aushalfen, aussprechen, ohne dessen Hilfe die Messung nicht möglich gewesen wäre. Auch über den persönlichen Besuch von Herrn Sebastian Prenger vom Bundesinstitut der Sportwissenschaft, Fachgebiet Sporttechnologie, sowie von Herrn Prof. Dr. Wilfried Alt, stellv. Institutsdirektor für Sport- und Bewegungswissenschaften der Universität Stuttgart, haben wir uns sehr gefreut.
Ziel dieses Forschungsprojekts ist die Entwicklung und Anwendung von MISSIE zur optimalen Unterstützung des langfristigen Leistungsaufbaues beim Sprungtechniktraining auf dem Eis. Mit MISSIE können erstmals wesentliche Technikparameter von Sprüngen im Eiskunstlaufen als objektive Sofortinformationen zur Verfügung stehen und ermöglicht damit ein zeitnahes individuelles Feedback während des Technik- und Lerntrainings.
Die Entwicklung von MISSIE orientiert sich an folgenden Kriterien:
- Automatische Erfassung der biomechanisch relevanten Bewegungsereignisse Einstich, Lösen des Gleitbeins, Abflug und Landung mit Hilfe von Beschleunigungssensoren
- Quantifizierung und Objektivierung der Technikparameter Flugzeit, Rotationsgeschwindigkeitsverlauf bei allen Einzelsprüngen und zusätzliche der Parameter Gesamtstützzeit, einbeinige und beidbeinige Stützzeit bei Einstichsprüngen
- Dazu parallel geschaltete High Speed Videoaufnahme des Sprungs zu den Parametern
- Minimierte Beeinträchtigung des Sportlers in der Bewegungssituation durch die eingesetzte Hardware von MISSIE
- Bereitstellung der Information maximal 10 Sekunden nach ausgeführtem Sprung mit eigenständiger, windowskompartibler Software bedienbar.
Nach Fertigstellung des MISSIE Messsystems will die DEU zusammen mit der Universität Stuttgart einen Workshop für Trainer veranstalten, indem die genaue Handhabung, die Möglichkeiten und eventuelle zukünftigen weiteren Parameter besprochen werden.
Im folgenden Video werden die Möglichkeiten von MISSIE dargestellt: