Landeseissportverbände

Bericht zur 30. Ordentlichen Mitgliederversammlung und anschließenden Obleutetagung am 24.11.2018 in Dortmund

Die alle zwei Jahre stattfindende Mitgliederversammlung der DEU hat den Weg für eine strukturelle Erneuerung des Verbandes frei gemacht. Die Mitglieder stimmten einhellig dem Vorstoß des ehrenamtlichen Präsidiums zu, zukünftig einen hauptamtlichen Vorstand mit der rechtsgeschäftlichen Leitung des Verbandes zu betrauen. Das Präsidium selbst hat nicht zuletzt resultierend aus den Ergebnissen der Potentialanalyse (PotAS) erkannt, dass die Aufgaben der Leitung eines olympischen Spitzenverbandes in die Hände von bezahlten Kräften gelegt werden muss. Neue Ehrenamtler zu rekrutieren, die einen Vollzeitjob neben dem Hauptberuf ausfüllen sollen, ist kaum mehr möglich. Das Tagesgeschäft „Leistungssport“ duldet keinen Aufschub von Entscheidungen und fordert wie selbstverständlich keine Fünf-, sondern eine Siebentagewoche.

Sportliche Beschlüsse werden nach der neuen Satzung zukünftig nicht mehr in der Obleutetagung gefasst, sondern in einen verkleinerten Sportausschuss verlegt. Dieser besteht aus sechs gewählten Vertretern der Landesfachverbände, die zusammen mit Präsidium, Vorstand und Athletenvertretern sowie hauptamtlichen Mitarbeitern und Beauftragten über Geschicke und Entwicklung gemeinsam beraten und entscheiden. Man verspricht sich davon kürzere Entscheidungswege und tatkräftige Gremienarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt auf der Basis flacher Hierarchien. Für die Jahre 2018 bis 2022 wählte die Versammlung Birgit Föll, Falko Kirsten, Sissy Krick, Martin Liebers, Irmelin Otten und Anja Rist als Vertreter der Landesfachverbände. Der Sportausschuss wird nach Eintragung der neuen Satzung zu Beginn des Jahres 2019 seine Tätigkeit aufnehmen. Die Obleutetagung wurde hingegen als Organ der DEU abgeschafft, ihre Aufgaben – soweit ihre Beschlüsse bislang Satzungsbestandteil waren – in die Mitgliederversammlung verlagert.

Neu eingeführt hat die letzte, in der 54jährigen Geschichte der DEU durchgeführte Obleutetagung eine Lizenzgebühr, mit der man sich an anderen Sportarten orientiert hat. Ziel ist einerseits eine bessere Datenlage darüber zu bekommen, welche und vor allem wie viele Eissportler im eigenen Sportsystem der DEU und der ihr angeschlossenen Fachverbände aktiv sind und anderseits möchte man die Athleten an den Kosten der Organisation und Verwaltung des Sportbetriebs beteiligen. Dabei funktioniert ein Spitzenverband nicht anders als ein Verein: Die große Anzahl an Sporttreibenden sorgt für die Gesamtfinanzierung der Organisation. Die Erkenntnis dieses weitreichenden Beschlusses war über das Jahr 2018 bei den Mitgliedern der DEU gereift. Nach einem ersten Treffen im April des Jahres wurde im Sommer eine Außerordentliche Mitgliederversammlung durchgeführt, bei der neben der Neuwahl des Präsidiums (Dieter Hillebrand, Florian Gerlach, Reinhard Ketterer) die Mitglieder über den Einsatz von drei Arbeitsgruppen entschieden. Eine Arbeitsgruppe beschäftigte sich mit dem Thema Digitalisierung der Verbandsarbeit von der Spitze bis zur Basis. Die zweite Gruppe arbeitete heraus, welchen finanziellen Spielraum die DEU benötigt, um hauptamtliche Strukturen finanzieren zu können. Die dritte Arbeitsgruppe unter Leitung des Präsidenten schaffte die rechtlichen Voraussetzungen.

Neben den Beschlüssen über die Neufassung der Satzung und einem Großteil der Ordnungen gab sich die Mitgliederversammlung der DEU einen Ethik-Code und verabschiedete eine Leitlinie zur Prävention von sexualisierter Gewalt im Sport. Diese Leitlinie wurde von Corinna Gundlach im Auftrag des Präsidiums unter Mitarbeit von Teilnehmern der Trainerausbildung – A Leistungssport für Eiskunstlaufen von 2017 bis 2018 erarbeitet.

Die sportlichen Beschlüsse der DKB Eiskunstlaufen und Eistanzen wurden im Wesentlichen von Frieder Dieck vorbereitet, der als Präsident des Eissport-Verbandes NRW zugleich Ausrichter der DEU Versammlung war. Er und seine bayerische Kollegin Sissy Krick nahmen den Auftrag an, die protokollierten Beschlüsse der Obleutetagung in die bestehenden Regelwerke einzuarbeiten.

Mit dem 24. November 2018 hat die DEU in Dortmund einen Meilenstein gesetzt und eröffnet sich selbst neue Möglichkeiten in zeitgemäßen Strukturen. Präsident Dieter Hillebrand hat nach zwölf Jahren einer sehr engagierten Amtszeit den Weg dafür bereitet, dass mögliche Nachfolger in einigen Jahren sein großes Erbe antreten können, ohne an der Aufgabe ob der Anforderungen zu zerbrechen. In der Zukunft sollen sich ehrenamtliches Präsidium und hauptamtlicher Vorstand die Leitungsfunktionen aufteilen, was eine Kandidatur eines möglichen Nachfolgers im Präsidentenamt wahrscheinlicher werden lässt.

Präsident Dieter Hillebrand dankte mit seinem Bericht im Besonderen den Mitarbeitern des Verbandes unter Leitung des Sportdirektors Udo Dönsdorf und des Geschäftsführers Alexander Wetzel. Trotz des Ausscheidens einiger Mitarbeiter aus ganz unterschiedlichen Gründen im Jahr 2018, trotz Neustrukturierung, PotAS und neuer Aufgaben von BMI, BVA und DOSB sei es gelungen, die DEU wirtschaftlich wie sportlich mit dem Gewinn einer olympischen Goldmedaille in gutem Fahrwasser zu halten. Alle verbliebenen DEU Kräfte haben unter Außerachtlassung von Belastungsgrenzen dazu beigetragen, dass die DEU für 2019 gut aufgestellt sei. Er dankte seinen neuen Vizepräsidenten Florian Gerlach und Reinhard Ketterer für die frischen Impulse und die tatkräftige Unterstützung.

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