Landeseissportverbände

Die Deutsche Eislauf-Union (DEU) hat ein Nationales Olympisches Elite-Projekt ins Leben gerufen. Ausgewählte Eiskunstläuferinnen und Eiskunstläufer werden dabei unter Leitung von Head Coach Michael Huth am Bundesstützpunkt in Oberstdorf, dem ISU Center of Excellence, noch individueller und ganzheitlicher gefördert. Erste Mitglieder des „Nationalen Olympischen Elite-Teams (NOET)“ sind seit Oktober die fünfmalige Deutsche Meisterin Nicole Schott und die DM-Dritte Kristina Isaev. 
 
Mit dem langfristig angelegten Projekt geht die DEU neue Wege, um deutsche Eiskunstläufer in Richtung Olympische Spiele 2022 und 2026 an die internationale Spitze heranzuführen. „Mit Michael Huth haben wir einen international erfahrenen Trainer mit großem Fachwissen gewonnen, der das Projekt auch inhaltlich mitgestaltet hat“, sagt DEU-Sportdirektor Udo Dönsdorf. „In Zukunft können weitere Talente mit großem Potenzial einen Platz im Elite-Team erhalten.“
 
Michael Huth, der frühere Coach von Ex-Weltmeisterin Carolina Kostner (Italien) und Ex-Europameister Tomáš Verner (Tschechien), will seine Expertise verstärkt für den nationalen Verband einbringen. „Ich habe als Trainer noch nicht alles für die DEU erreicht und diese neue Aufgabe motiviert mich sehr. Ich sehe Sportler, in die es sich lohnt zu investieren“, sagt der 51-Jährige, einst selbst Olympia-Teilnehmer und Schüler von Trainer-Legende Jutta Müller in Chemnitz.

Nicole Schott © Helle Höppner

Die ersten beiden Athletinnen, die im Nationalen Olympischen Elite-Projekt gefördert werden, sind Nicole Schott (24) und Kristina Isaev (19). Die mehrmalige EM- und WM-Finalistin Nicole Schott (Essener Jugend Eiskunstlauf-Verein) trainiert schon seit sechs Jahren bei Michael Huth in Oberstdorf, nun bereichert auch Kristina Isaev (Mannheimer ERC) die Trainingsgruppe. Zwei Läuferinnen zusammen im Training, die ähnliche Ziele verfolgen – das kann eine positive Dynamik entfalten. Derzeit wird die selbständige Trainingssteuerung geübt. „Das machen die Beiden grundsätzlich sehr gut“, berichtet Michael Huth, dem vor allem qualitativ hochwertige Trainingsinhalte wichtig sind. 
 
Bei seiner langjährigen Athletin Nicole Schott, die in ihrer Karriere einige Rückschläge einstecken musste, sieht der Head Coach das Leistungspotenzial noch nicht ausgereizt. Ebenso bei der hoch motivierten Kristina Isaev sieht der Sachse, der seit 25 Jahren in Bayern als Trainer arbeitet, Entwicklungsmöglichkeiten. Von seiner Zeit als Trainer von Carolina Kostner, die unter anderem sechs WM-Medaillen und fünf EM-Titel holte, profitiert er heute noch und kann seine ganze Erfahrung in das Projekt einfließen lassen. 


Kristina Isaev © Helle Höppner
„Zum Anschluss an die europäische Spitze ist die Stabilität und Nachhaltigkeit eines Erfolges gefragt. In erster Linie brauchen wir Konstanz, das Beherrschen aller dreifachen Sprünge und zwei saubere Programme im Wettbewerb“, erklärt Michael Huth. Zwar scheint das EM-Podium derzeit fast vergeben, zu rasant der Fortschritt der russischen Teenagerinnen, die Höchstschwierigkeiten wie Dreifach-Axel und Vierfach-Sprünge aneinanderreihen. Doch der deutsche Erfolgstrainer traut auch DEU-Läuferinnen starke Platzierungen direkt dahinter zu. Zwischen 180 und 200 Punkten seien mit viel Fleiß machbar – damit hätte man eine kleine Chance auf eine EM-Bronzemedaille. 
 
Voraussetzung für solche Spitzenleistungen ist kontinuierliches Training ohne Verletzungspausen. Einer der nächsten geplanten Wettkämpfe für Nicole Schott und Kristina Isaev ist die NRW Autumn Trophy 2020 in Dortmund (26. bis 29. November). Höhepunkt in diesem Jahr sind für alle DEU-Läufer die Deutschen Meisterschaften in Hamburg (18./19. Dezember). Dort wollen sich Nicole Schott und Co. für die Europameisterschaften 2021 in Zagreb (Kroatien; 25. bis 31. Januar 2021) bestmöglich präsentieren. Saison-Highlight für die Besten werden die Weltmeisterschaften in Stockholm (Schweden; 22. bis 28. März), bevor nach einer Saisonpause die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2022 in Peking (China) beginnt.

 

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