Landeseissportverbände

Die Deutschen Eiskunstlauf-Meisterschaften in Dortmund haben den Sportlern am vergangenen Freitag und Samstag die Gelegenheit geboten, ihre Programme zu zeigen und um DM-Medaillen zu kämpfen. Dies ist in der Corona-Zeit für die Motivation und Leistungsentwicklung der Athleten von großer Bedeutung.

Im Mittelpunkt standen die Lokalmatadoren und Titelverteidiger im Eistanzen Katharina Müller und Tim Dieck. Die Darbietung ihres neuen Kurzprogramms zur Musik „Puttin‘ on the Ritz“ konnten sie im Vergleich zur NRW Autumn Trophy vor drei Wochen an selber Stelle steigern, mit nahezu perfekten Twizzles und einem neuen Kostüm von Katharina Müller, das pünktlich aus Russland eingetroffen war, liefen sie ein mitreißendes Programm. Und auch die "Coco & Karl-Kür" gelang ihnen nochmal besser. Damit waren sie mit insgesamt 192,10 Punkten würdige Meister, auch wenn sie die einzigen Starter im Feld waren. „Wir sind unendlich glücklich, dass dieses Event stattfinden konnte“, sagte Tim Dieck. 
 

Die alten und neuen Deutschen Meister im Eistanzen: Katharina Müller und Tim Dieck (Foto: Hella Höppner)

Ihren ersten Meistertitel bei den Damen gewann mit 162,87 Punkten die erst 16-jährige Aya Hatakawa. Mit einer wunderschönen Kür, choreografiert von Benoit Richaud in den USA, schob sie sich an Nathalie Weinzierl, der Führenden nach dem Kurzprogramm, vorbei – die zweimalige WM-Teilnehmerin holte Silber. Aya Hatakawa lief in Kostümen von Aljona Savchenko. Die Paarlauf-Olympiasiegerin bildet mit Florian Just und Niko Ulanovsky ein Trainer-Team, das Aya in Oberstdorf betreut. „Der Titel ist etwas Besonderes. Ich habe gar nicht damit gerechnet zu gewinnen, ich habe einfach versucht mein Bestes zu geben und bin jetzt sehr zufrieden mit meiner Leistung“, sagte die Siegerin. Über Bronze durfte sich Dora Hus freuen, die bei ihrem neuen Trainer Adrian Schager in den letzten Monaten große Fortschritte gemacht hat.
 


Erster DM-Titel für Aya Hatakawa in der Meisterklasse (Foto: Helle Höppner)

Bei den Herren konnte sich in Abwesenheit der Top-Läufer Denis Gurdzhi mit zwei klassischen Programmen die Goldmedaille sichern. In einer knappen Entscheidung lag der Junioren-WM-Teilnehmer von 2019 am Ende zweieinhalb Punkte vor Louis Weissert, der abgesehen vom Axel alle Sprünge dreifach beherrscht und mit einem lässigen, eleganten Lauf-Stil überzeugt. Seine Programme hat Eistanz-Meister Tim Dieck choreografiert. Auf den Bronzeplatz kam Fabian Piontek, dessen Markenzeichen die Bielmann-Pirouette ist.

Auch im Nachwuchs- und Junioren-Bereich wurden zweit Titel vergeben. Im Paarlaufen der Junioren heißen die neuen Deutschen Meister Letizia Roscher und Luis Schuster, die bei Monika Scheibe in Chemnitz trainieren. Im Eistanz der Junioren ging der Sieg ebenfalls nach Chemnitz, an Anne-Marie Wolf und Max Liebers, die von Hendrik Hilpert gecoacht werden.
 


Der Deutsche Meister bei den Herren: Denis Gurdzhi (Foto: Hella Höppner)

Die Teilnehmerzahl der Meisterschaften war diese Saison überschaubar. Zum einen konnte ein Teil der deutschen Spitzenläufer, die in Oberstdorf trainieren, wegen einem zu langen Trainingsausfall nach Quarantäne-Verordnungen nicht nach Dortmund reisen. Das betraf etwa die Damen Nicole Schott und Kristina Isaev, sowie das Eistanz-Paar Jennifer Janse van Rensburg und Benjamin Steffan. Zum anderen entzog der Berliner Eissport-Verband drei Tage vor Veranstaltungsbeginn allen Berlinern überraschend das Startrecht, aus gesundheitlicher Sorge. So durfte etwa der EM-Achte Paul Fentz seinen Titel nicht verteidigen. 

“Es ist richtig und wichtig, sich trotz der Pandemie einen Rest an Normalität zu bewahren. Zur Austragung gab es zahlreiche Rückmeldungen, die hervorhoben, wie viel Freude der Wettbewerb den Sportlern gemacht hat“, sagte DEU-Vizepräsident Leistungssport Reinhard Ketterer zur Durchführung der Meisterschaft. Das bereits bei der internationalen NRW Autumn Trophy erfolgreich erprobte Sicherheits- und Hygienekonzept für das Eissportzentrum wurde nochmals weiterentwickelt und sorgte dafür, dass sich alle Teilnehmer sicher fühlen konnten. Zuschauer waren in der Eishalle nicht erlaubt, dafür verfolgten Tausende Zuschauer die Wettbewerbe im Livestream.  

Ergebnisse DM 2021
Livestream Sportdeutschland.TV
TV-Bericht zur DM vom WDR (ab Minute 7:00)
 

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