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Die Berliner Minerva Hase und Nolan Seegert haben bei der Nebelhorn Trophy 2021 in Oberstdorf das Paarlaufen gewonnen. Die EM-Fünften sammelten in Kurzprogramm und Kür zusammen 185,25 Punkte und siegten vor den Spaniern Laura Barquero/Marco Zandron und Karina Safina/Luka Berulava aus Georgien. Es war für das deutsche Paar die bislang höchste Gesamtpunktzahl, die sie je bei Wettbewerben erreichten und damit ein fantastischer Start in die Olympiasaison.

Strahlende Sieger: Minerva Hase und Nolan Seegert. Foto: Pamela Lechner

Der Trainerwechsel zum russischen Coach Dmitry Savin, mit dem Minerva Hase und Nolan Seegert seit ein paar Wochen in Sochi trainieren, hat sich ausgezahlt. Die Paarläufer begeisterten mit ihren beiden Programmen die Zuschauer im Eissportzentrum Oberstdorf, dem ISU Center of Excellence. Für Minerva Hase war das Comeback nach ihrer Verletzung ein besonders emotionaler Moment: „Es war ein unglaubliches Gefühl, nach so langer Zeit wieder auf dem Eis zu stehen und einen Wettkampf zu laufen. Das Publikum hier war wundervoll, das hat uns durch die letzten Minuten getragen“, sagte Minerva Hase. „Glücklicher können wir für den ersten Wettkampf mit unserer Performance nicht sein.“ Sie überboten deutlich die einmalig geforderte Qualifikationspunktzahl von 171 Punkten für die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking.

Die Paarläufer Minerva Hase und Nolan Seegert. Foto: Hella Höppner / www.eislauffotos.de

Um den einen deutschen Olympia-Startplatz im Paarlaufen konkurrieren die Sieger der diesjährigen Trophy mit dem zweiten starken Paarlauf-Paar aus Berlin: Annika Hocke und Robert Kunkel belegten in Oberstdorf den vierten Platz und konnte mit ihrem Auftritt ebenfalls zufrieden sein, da sie in den letzten Wochen durch Krankheit ausgebremst worden waren. „Für uns war es wichtig und ein gutes Learning einen Wettkampf mit wenig Vorbereitung gemacht zu haben, das hatten wir noch nie“, sagte Annika Hocke. „Es waren definitiv keine 100 Prozent, aber es ging trotzdem und nach dem Wettkampf weiß man am besten, wo man steht und an was man arbeiten muss.“ 

Silber für Eistänzer Katharina Müller und Tim Dieck

Auch im Eistanzen standen DEU-Läufer auf dem Podest: Die Deutschen Meister Katharina Müller und Tim Dieck wurden mit 173,74 Punkten Zweite hinter den Finnen Juulia Turkkila/Matthias Versluis. „Wir haben bei unserem ersten Saisonauftritt einen ziemlich guten Job gemacht“, sagte Katharina Müller. „Wir haben es genossen zu laufen und zwei sehr gute Programme gezeigt. Es gibt noch viel zu verbessern, aber wir sind glücklich.“ Die Silbermedaillengewinner, die in Moskau bei der früheren Eistanz-Weltmeisterin Angelika Krylova trainieren, durften zum Abschluss auch den Bronze-Pokal der Fritz-Geiger-Memorial-Trophy entgegennehmen. In der Team-Wertung der Nationen belegte das DEU-Team, das zum ersten Mal in der schicken, neuen Team-Kleidung von Chique Sport mit den Sponsoren-Logos von Katarina Witt und Holiday on Ice auftrat, Rang drei.

Die Eistänzer Katharina Müller und Tim Dieck. Foto: Hella Höppner / www.eislauffotos.de

Aus mehr als 50 Nationen waren Teilnehmer angereist, um bei der letzten Qualifikationsmöglichkeit noch einen der verbleibenden Startplätze für die Olympischen Winterspiele zu ergattern. Dementsprechend hochklassig waren die Entscheidungen. Herausragend waren die Sieger im Männer- und Frauen-Wettbewerb: Der WM-Dritte von 2019 Vincent Zhou (USA) zeigte in der Kür reihenweise Vierfach-Sprünge und erhielt dafür Standing Ovations. Seine Team-Kollegin Alsysa Liu – jüngste US-Meisterin der Geschichte – überzeugte mit sicheren Dreifachsprüngen, wunderbaren Pirouetten und einem sehr weichen Laufstil. 

Letzte Qualifikation für die Winterspiele: 20 Olympia-Startplätze vergeben

Insgesamt konnten 20 Läufer/Paare bei der Nebelhorn Trophy weitere Olympiastartplätze für ihre Verbände holen. Für den Berliner Paul Fentz (Platz 13) erfüllte sich dieser Traum nicht: Nach einem starken Auftakt in der Kür mit der Kombination Vierfachtoeloop-Dreifachtoeloop wollte im restlichen Programm nicht mehr viel gelingen. Aufgrund von Verletzungen hatten dem 29-Jährigen viele Durchläufe der Programme im Training gefehlt. Nun hofft die DEU, die Männer-Disziplin im olympischen Team-Wettbewerb besetzen zu können.   

Katharina Müller und Tim Dieck mit der Fritz-Geiger-Memorial-Trophy. Foto: Pamela Lechner

Für die Disziplinen Paarlaufen, Eistanzen und Frauen war jeweils ein deutscher Quotenplatz bereits bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Stockholm gesichert worden. In den kommenden Monaten entscheidet sich in der internen, nationalen Qualifikation, wer zu den Olympischen Winterspielen in Peking fliegen darf. Qualifikationswettbewerbe sind die ISU Grand Prix, die ISU Challenger und zum Abschluss die Deutschen Meisterschaften in Neuss (9. bis 11. Dezember), für die es schon Tickets gibt.

Zu den kompletten Resultaten der Nebelhorn Trophy 2021

Autor: Pamela Lechner

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