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Die Deutsche Vizemeisterin von 2017 Lea Dastich hat ihre Karriere als Leistungssportlerin beendet. Die 21-Jährige hatte mehr als zweieinhalb Jahre um ein Comeback gekämpft, doch langwierige Fußprobleme machten dies unmöglich.

Der letzte Wettkampf von Lea Dastich waren die Junioren-Weltmeisterschaften im März 2018 in Taipeh, wo sie Platz zehn belegte. Es war die Saison, in der die Eiskunstläuferin des Dresdner EC mit 17 Jahren den Sprung in die Senioren-Klasse geschafft hatte und bei den Europameisterschaften 2018 in Moskau (Russland) ihre EM-Premiere gefeiert hatte (Platz 16). Sie beherrschte alle Dreifach-Sprünge und träumte davon, einmal bei den Olympischen Winterspielen zu starten.

Lea Dastich bei der Saisonvorbereitung 2020 (Foto: Hella Höppner / www.eislauffotos.de)

Doch im Aufbautraining für die Saison 2018/2019 tauchten Verletzungsproblemen auf, die sich durch eine anfängliche Fehldiagnose verschlimmerten. "Ich hatte ständig Blockaden in meinem Sprung-Gelenk und nicht mehr die volle Funktionalität, dadurch hat sich das Gelenk immer wieder entzündet", erinnert sich Lea Dastich. "Wir haben alles probiert, ich war jeden Tag bei der Physiotherapie, oft beim Osteopathen, aber wir haben es nicht mehr hinbekommen, dass es nochmal für eine Saison gereicht hätte."

"Großes Ziel war immer, das Comeback zu schaffen"

Ihr Ziel war es zuletzt gewesen, im Dezember 2021 an der Winter-Universiade in Luzern (Schweiz) teilzunehmen. Aber die Weltmeisterschaft der Studierenden wurde coronabedingt abgesagt und auch ihr Körper ließ Trainingsumfänge für eine gute Wettkampfform nicht mehr zu. So beendete die DM-Dritte von 2018 nach reiflicher Überlegung Anfang des Jahres ihre Laufbahn. Es fiel ihr nicht leicht, ihren geliebten Sport aufzugeben, das Eiskunstlaufen hat ihr Leben seit Kindesjahren geprägt.

"Mein großes Ziel war immer, nochmal das Comeback zu schaffen", blickt die Studentin zurück. "Es hat eine Zeit lang gedauert, bis ich akzeptieren konnte, dass nichts mehr daraus wird. Ich hatte die letzten Jahre eine schwere Zeit, ich musste einen Schlussstrich ziehen." Um diese Entscheidung treffen zu können, hat es eine persönliche Entwicklung gebraucht: Sie hat ihren Fokus auf das Eiskunstlaufen gewandelt: Fortan wollte sie den Sport so betreiben, dass sie selbst damit glücklich ist.

Volle Konzentration auf das Studium: Comeback als Team-Ärztin?

An ihre Zeit als Leistungssportlerin hat Lea Dastich schöne Erinnerungen. Die Junioren-Weltmeisterschaften 2018 im eiskunstlaufbegeisterten Asien waren ein tolles Erlebnis. "Dort habe ich eine gute Leistung abgeliefert", erzählt die ehemalige Schülerin von Anett Pötzsch. Auch die Junioren Grand Prix in ihrer Heimatstadt Dresden, zu denen die ganze Familie kam, waren besonders motivierend. Beim Europäischen Olympischen Winter-Jugendfestival 2015 gewann sie außerdem die Silbermedaille.

Jetzt gilt die volle Konzentration von Lea Dastich ihrer beruflichen Zukunft. Sie studiert im dritten Semester Medizin und will später Ärztin werden. "Am schönsten wäre es natürlich, wenn ich irgendwann mal Team-Ärztin für die Deutsche Eislauf-Union werden könnte", sagt die Dresdnerin. Parallel dazu will sie entweder eine Ausbildung zur Trainerin oder Preisrichterin beginnen.

Die Eiskunstlauf-Wettbewerbe der kommenden Olympischen Winterspiele in Peking wird Lea Dastich aufmerksam im Fernsehen verfolgen. "Ich bin mit einigen der Läufern, die jetzt zu Olympia fahren, gut befreundet. Ich freue mich total für sie und drücke die Daumen“, erzählt die 21-Jährige, die mit ihrer Sportart weiter verbunden bleibt.


Autor: Pamela Lechner

 

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