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Die sechsmalige Deutsche Meisterin Nicole Schott hat am Freitagabend bei den Weltmeisterschaften in Montpellier (Frankreich; 23. bis 27. März) mit einer guten Kür den zehnten Platz erreicht und der Deutschen Eislauf-Union (DEU) damit zwei Startplätze für die nächste WM beschert. Es ist das beste WM-Ergebnis einer deutschen Dame seit 1998.

Nach einem starken Kurzprogramm war Nicole Schott auf Rang sechs gelegen und hatte die Ehre in der letzten Einlauf-Gruppe der besten sechs Läuferinnen die Kür zu bestreiten. Die 25-Jährige legte einen kämpferischen und leidenschaftlichen Auftritt aufs Eis und stand alle Sprünge, einzig der letzte Dreifach-Salchow gelang nur doppelt. Auch der dreifache Toeloop, den sie zu Beginn in Kombination mit dem dreifachen Flip zeigte, wurde noch als unterrotiert abgewertet, so dass sie in der Kür ein paar Plätze nach hinten rutschte.

Mit 188,42 Punkten reihte sich Nicole Schot im Endklassement aber auf Rang zehn ein und erfüllte sich damit einen Traum. Es ist nicht nur das stärkste WM-Resultat ihrer Karriere, sondern das beste WM-Resultat einer deutschen Dame seit 1998. Damals hatte Tanja Szewczenko, die WM-Dritte von 1994, bei den Weltmeisterschaften in Minneapolis (USA) Rang neun belegt. Seither war es keiner deutschen Eiskunstläuferin mehr gelungen im Damen-Wettbewerb einer WM die Top Ten zu erreichen.

Nicole Schott bei ihrer WM-Kür in Montpellier (Foto: Hella Höppner / www.eislauffotos.de)

"Ich habe ein paar Punkte bei der Kombination mit dem unterrotierten Toeloop und beim Salchow, den ich nur doppelt gesprungen bin, verloren, aber insgesamt bin ich sehr, sehr glücklich“, sagte Nicole Schott. "Ich habe es in die Top Ten geschafft, das war immer mein Traum, der so weit weg schien." Mit Blick in die Zukunft sagt die zweimalige Olympia-Teilnehmerin, die im DEU-Elite-Team bei Michael Huth in Oberstdorf trainiert: "Ich bin jetzt 25 und in der besten Form meines Lebens. Ich habe das Gefühl, dass ich mich immer noch verbessern kann."

Die Medaillen gewannen die Olympia-Dritte Kaori Sakamoto (236,09), die Belgieren Loena Hendrickx (217,70) und die junge US-Amerikanerin Alysa Liu (211,19). 

Nikita Starostin belegt bei WM-Premiere Rang 22

In der Männer-Konkurrenz beendete Nikita Starostin am Samstag seine ersten Weltmeisterschaften mit 205,72 Punkten auf Rang 22. Der 19-Jährige konnte in der Kür beide Dreifach-Axel stehen, im Kurzprogramm war er bei diesem Sprung noch gestürzt. Danach zeigte er eine kämpferische Leistung mit kleineren Wacklern bei den Sprüngen, die in der Summe Punkte kosteten. Überzeugen konnte der Schützling von Jorik Hendrickx und Choreograph Adam Solya erneut mit seinem Laufstil und in den Pirouetten.

Nikita Starostin bei seinem WM-Debüt in Montpellier (Foto: Hella Höppner / www.eislauffotos.de)

"Ich bin nicht zufrieden, ich habe viele Fehler gemacht. Ich war nicht konzentriert genug", sagte Nikita Starostin. "Ich habe Level 3 in der Schrittpassage bekommen, damit bin ich nicht happy, normalerweise habe ich Level 4." Bei seinem WM-Debüt konnte der DM-Dritte wertvolle Erfahrung für seine weitere Karriere sammeln. Nach einer zweiwöchigen Pause geht es zurück ins Training, für die nächste Saison sollen zwei neue Programme einstudiert werden. Der Erfolg seiner Trainingskollegin Loena Hendrickx, die Silber bei den Frauen gewann, beeindruckte ihn so stark: "Ich freue mich sehr für sie, sie hat es so verdient. Sie ist eine große Inspiration für mich."

Bei den Männern gab es einen Doppelsieg für Japan: Der Olympia-Dritte Shoma Uno setzte sich mit 312,48 Punkten klar vor dem Olympia-Zweiten Yuma Kagiyama (297,60) durch. Über Bronze durfte sich der US-Amerikaner Vincent Zhou (277,38) freuen. Krönender Abschluss der Weltmeisterschaften soll am Samstagabend der Eistanz-Wettbewerb mit den französischen Olympiasiegern Guillaume Cizeron und Gabriella Papadakis werden. Am Sonntag folgt das Schaulaufen der Sieger, an dem auch die WM-Fünften im Paarlaufen Minerva Hase und Nolan Seegert teilnehmen werden.


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Autor: Pamela Lechner
 

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