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Die deutschen Paare haben bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften 2024 in Montreal (Kanada; 20. bis 24. März) einen hervorragenden Start hingelegt. Nach zwei starken Kurzprogrammen liegen die Berliner Duos Minerva Hase/Nikita Volodin und Annika Hocke/Robert Kunkel in einer hochklassigen Paarlauf-Konkurrenz auf den Plätzen vier und sieben.

Es war der erste Auftritt bei Weltmeisterschaften für Minerva Hase/Nikita Volodin und daher mit großen Emotionen verbunden. Die Grand-Prix-Finalsieger, die am Bundesstützpunkt in Berlin trainieren und sich in den letzten beiden Wochen im höher gelegenen Oberstdorf auf die WM vorbereiteten, konnten ein zauberhaftes Kurzprogramm zu Musik von Rihanna zeigen (Video). Der Einzelsprung Dreifach-Salchow, der Dreifach-Wurf-Rittberger sowie die Hebung mit akrobatischem Aufgang waren die Highlights. Mit 72,10 Punkten kamen die EM-Fünften bis auf wenige Zehntel an ihre Bestleistung heran und stehen im Kampf um die Medaillen auf einem aussichtsreichen vierten Platz.

„Es war megaschön im Centre Bell zu laufen. Die Halle ist sehr energiegeladen, was uns selbst auch Energie gegeben hat“, sagt Minerva Hase. „Es war unser emotionalstes Programm der Saison und es hat sehr viel Spaß gemacht. Leider haben wir ein Level bei der Todesspirale verloren.“ Das Paar hat sehr hart für die Weltmeisterschaften gearbeitet. Die Kür wollen die beiden 24-Jährigen genießen und das Bestmögliche rausholen. „Unser Trainer hat gesagt, unsere Körper wissen, wie sie die Programme laufen sollen, darauf müssen wir einfach vertrauen.“

Vor den Deutschen Meistern liegen an der Spitze die Kanadier Deanna Stellato-Dudek/Maxime Deschamps (77,48 Punkte), die vor heimischem Publikum zur Höchstform aufliefen, die Japaner Riku Miura/Ryuichi Kihara (73,53 Punkte) und die Europameister von 2023 Sara Conti/Niccolo Macii (Italien; 72,88 Punkte).

Das zweite Berliner Paar Annika Hocke/Robert Kunkel rockte in der letzten Gruppe die Halle. Nicht nur der Show-Charakter ihres Rock’n Roll-Kurzprogramms riss die Zuschauer im gut gefüllten Centre Bell mit, auch alle Sprung-Elemente klappten (Video). Der Dreifach-Twist, der parallele Einzelsprung Dreifach-Salchow und der geworfene Dreifach-Flip waren Glanzpunkte ihres stimmungsvollen Auftritts. Die EM-Siebten erhielten dafür 67,64 Punkte und reihten sich mit dieser neuen Saisonbestleistung auf dem siebten Platz ein.

„Wir wollten eine fehlerfreie Performance zeigen, das ist uns gelungen“, meint Annika Hocke. „Wir hatten gehofft, dass die Zuschauer mitgehen, dann macht das auch doppelt so viel Spaß.“ Nach einer Vorbereitung ohne Verletzungsprobleme bei Robert Kunkel sind die EM-Bronzemedaillengewinner von 2023 wieder voll da. Die Kür-Entscheidung der Paare fällt am Donnerstag (22. März) ab 23:10 Uhr (deutsche Zeit). 

Kristina Isaev verpasst erhofftes Finale

Die Deutsche Meisterin Kristina Isaev konnte sich den Traum der ersten Final-Teilnahme bei ihrer zweiten Weltmeisterschaft nicht erfüllen. Die ersten beiden Sprung-Elemente – Dreifach-Toeloop-Dreifach-Toeloop-Kombination und Dreifach-Lutz – brachte die 23-Jährige scheinbar gelungen auf das Eis, aber es gab Abzüge in der Ausführung. Den folgenden Doppelaxel sprang die EM-Finalistin nur einfach und musste dafür null Punkte hinnehmen.

„Das ist echt schade mit dem Axel. Bei so einem einfachen Sprung einen Fehler zu machen, das tut wirklich weh“, sagte Kristina Isaev über den Moment der Unachtsamkeit. „Ich habe mich die ganze Saison noch nie so bereit gefühlt wie heute, ich habe so viel gearbeitet die letzten Wochen, jedes Element lief wie automatisiert in der Vorbereitung.“ Mit dem Programm in ihrem roten Kleid möchte die Mannheimerin ihre Persönlichkeit und Leidenschaft für das Eiskunstlaufen ausdrücken. Positiv war ihre starke Präsenz auf dem Eis. Doch 50,07 Punkte und Rang 29 reichten nicht für das Finale der 24 besten Läuferinnen, die am Freitag (23. März) angeführt von der Belgierin Loena Hendrickx (76,98 Punkte) ihre Kür präsentieren dürfen.

Weitere Informationen zur WM sowie TV & Livestream-Zeiten finden Sie auf unserer Event-Seite.

Text: Pamela Lechner
Fotos: Hella Höppner

Die Paarläufer Minerva Hase/Nikita Volodin haben bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Montreal (Kanada; 20. bis 24. März) am Donnerstag bei ihrer gemeinsamen WM-Premiere die Bronzemedaille gewonnen. Annika Hocke und Robert Kunkel, das zweite Berliner Paar, wurden starke Fünfte.

Nach ihren Top-Kurzprogrammen waren die DEU-Paare Minerva Hase/Nikita Volodin und Annika Hocke/Robert Kunkel auf den Plätzen vier und sieben gelegen. In der Kür konnten sich beide Teams nochmal steigern und mit neuen Bestleistungen entscheidende Plätze gutmachen (Kür der Paare im Video).

Die Grand-Prix-Final-Sieger Minerva Hase/Nikita Volodin erreichten mit einer nicht ganz fehlerfreien, technisch und künstlerisch aber sehr anspruchsvollen Kür 210,40 Gesamtpunkte (Video) und schoben sich damit hinter den Kanadiern Deanna Stellato-Dudek/Maxime Deschamps (221,56 Punkte) und den Japanern Riku Miura/Ryuichi Kihara (217,88 Punkte) auf den Bronzerang. Es ist die erste deutsche WM-Medaille seit dem WM-Sieg der Olympiasieger Aljona Savchenko/Bruno Massot 2018 in Mailand (Italien).

„Wir sind sehr glücklich“, sagte Nikita Volodin. „Wir können es kaum glauben, dass wir in unserer ersten gemeinsamen Saison bei unserer ersten Weltmeisterschaft eine Medaille gewonnen haben.“ Für den 24-Jährigen war es die erste WM überhaupt. „Damit hat sich ein Traum für uns erfüllt. Das motiviert uns für die kommenden Saisons noch mehr, hart zu arbeiten und uns als Paar weiter zu verbessern“, erklärte Minerva Hase, die mit ihrem neuen Partner am Bundesstützpunkt in Berlin trainiert. Betreut wurden die Deutschen Meister in Montreal von ihrem Headcoach Dmitry Savin und ihrem Choreographen Paul Boll.

Annika Hocke/Robert Kunkel mit bestem WM-Resultat

Das herausragende Abschneiden der deutschen Paare machten dahinter die Berliner Annika Hocke/Robert Kunkel mit 198,23 Punkten und dem fünften Platz perfekt. Es ist das beste WM-Resultat ihrer Karriere. Der Einzelsprung Dreifach-Salchow, die Dreifach-Würfe und starke Hebungen gehörten zu den besten Elementen. Ihre emotionale Kür sind die EM-Dritten von 2023 zum letzten Mal gelaufen, in der kommenden Saison wird es ein neues Kür-Programm geben.

„Das Kurzprogramm hat uns beflügelt. Fehlerfreies Programm, tolles Publikum, das sind genau die Wettbewerbe, die man sich wünscht. Daran wollten wir anknüpfen, weil es so Spaß gemacht hat“, sagt Annika Hocke. „Wir haben uns im Warm-Up gut gefühlt und wollten das umsetzen, was wir auch im Training zeigen und das ist uns gut gelungen.“ Das Trainer-Team an ihrem Trainingsort Bergamo (Italien) um Ondrej Hotarek hat das Paar auf den Saisonhöhepunkt optimal vorbereitet.

Nikita Starostin verpasst WM-Finale

Bei den Männern lief das Kurzprogramm für Nikita Starostin dagegen nicht so, wie sich das der WM-Finalist von 2022 und 2023 vorgestellt hatte. Der 21-Jährige vergab die Chance auf seine dritte WM-Final-Teilnahme beim ersten Element: Den dreifach geplanten Axel konnte er nicht vollständig rotieren, so ging ein nicht gestandener Doppelaxel in die Wertung ein. Das kostete zu viele Punkte. Danach kämpfte der Deutsche Meister von 2023 und zeigte eine schöne Dreifach-Lutz-Dreifach-Toeloop-Kombination sowie den Dreifach-Flip.

Seine Gesamtpunktzahl von 67,34 Punkten reichte in der starken WM-Konkurrenz nur für den 32. Platz. Für das Finale der besten 24 Läufer hätte Nikita Starostin eine neue Saisonbestleistung von über 73 Punkten benötigt. „Ich wollte den Dreifach-Axel springen, aber es hat nicht funktioniert“, sagte der EM-13 enttäuscht. „Es ist unglaublich, die ganze Vorbereitung und harte Arbeit sind nicht aufgegangen.“ Jetzt heißt es die WM abhaken und die nächste Saison angehen.

Weitere Informationen zur WM sowie TV & Livestream-Zeiten finden Sie auf unserer Event-Seite.

Text: Pamela Lechner
Fotos: Hella Höppner

Die dreimaligen Deutschen Meister Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan haben bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Montreal (Kanada; 20. bis 24. März) am Freitag unerwartet das Kür-Finale im Eistanzen knapp verpasst.

Die Eistänzer Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan kamen ohne sichtbare Fehler durch ihren rockigen Rhythm Dance, erhielten aber nicht die erhoffte Wertung, die für den Einzug ins WM-Finale der 20 besten Tanzpaare gereicht hätte. Bei einzelnen Elementen wurden die Levels heruntergestuft, so dass es insgesamt nur 65,86 Punkte für die WM-Elften gab. Das reichte zum 22. Platz, zur Kür-Qualifikation fehlte rund ein Punkt. „Bis zur Wertung hat es sehr viel Spaß gemacht, das Programm zu laufen“, kommentierte Benjamin Steffan ihren Auftritt im Centre Bell. 

„Wir hatten bei jedem Element und bei der Endpose eigentlich ein gutes Gefühl gehabt“, sagte Jennifer Janse van Rensburg, die von der Bewertung überrascht war. „Es ist eine Enttäuschung für uns, das Programm und unsere Performance hatten sich gut angefühlt“, meinte Benjamin Steffan. „Ansonsten war die Atmosphäre in der Eishalle großartig.“ Die Tango-Kür hätten die Oberstdorfer gerne in Kanada gezeigt, da es eine ihrer Lieblingsküren ist. Bei den Weltmeisterschaften 2023 in Japan hatte das Paar im Finale den 15. Platz erreicht, daran wollten sie in Montreal anschließen.

Weitere Informationen zur WM sowie TV & Livestream-Zeiten finden Sie auf unserer Event-Seite.

Text: Pamela Lechner
Foto: Hella Höppner

Die International Skating Union (ISU) wird am Sonntag, 3. Dezember 2023 zum zweiten Mal den „WORLD ICE SKATING DAY“ (WISD) zur Förderung des Eissports veranstalten! Weltweit wird an diesem Tag die schöne Sportart Eiskunstlauf gefeiert – und ihr könnt ein Teil davon sein!

Verbände, Vereine und weitere Institutionen des Eissports können am weltweiten WORLD ICE SKATING DAY teilhaben und sich bei der ISU als Organisator eines WISD-Events registrieren. Zum Beispiel könnt ihr einen Tag der offenen Tür, Schnupperstunden für Eislauf-Anfänger, kostenlose Schlittschuhkurse oder ein kleines Schaulaufen veranstalten. Daneben kann jeder Eiskunstläufer an der DEU-Social-Media-Aktion teilnehmen. Und so geht's...

Veranstaltung eines eigenen WISD-Events
Organisiert ein Event und feiert gemeinsam den Eiskunstlauf!

  1. Reicht eure World Ice Skating Day-Event-Bewerbung mit diesem Formular (inklusive einer kurzen Beschreibung eures geplanten Events) bis zum 27. November 2023 unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bei der DEU ein. Die DEU unterstützt eure Bewerbung und sendet euch das Formular mit der Verbandssignatur zurück.
  2. Registriert euch mit dem von der DEU unterzeichneten Bewerbungsformular und allen weiteren Angaben/Dateien auf der World Ice Skating Day–Seite der ISU
  3. Nach erfolgreicher Registrierung seid ihr offiziell WISD-Event-Organisator und erscheint auf der WISD-Veranstaltungsseite! Außerdem bekommt ihr Zugang zum WISD-Organizer Care Package und Branding-Toolkit. 
  4. Macht in eurer Region auf das WISD-Event aufmerksam und gewinnt Teilnehmer (Lokale Presse, Bekannten- und Freundeskreis). 
  5. Feiert den Eiskunstlauf-Sport am 3. Dezember 2023 bei eurem Event und gewinnt neue Mitglieder!

 

DEU-WISD-Social-Media-Aktion
Wir teilen eure FUN-Bilder und Videos in der DEU-Instagram-Story!

Ob Anfänger oder Profi, ob Hobby-Gruppe oder Nationalteam – am WORLD ICE SKATING DAY feiern alle zusammen den Eiskunstlauf! Nach den zahlreichen Teilnahmen im letzten Jahr gibt es auch in 2023 wieder eine Social Media-Aktion auf DEU-Instagram, an der alle teilhaben können.

So seid ihr dabei:
Feiert den WISD auf dem Eis mit kreativen Posen oder Tänzen und drückt damit euren Spaß an der wunderbaren Sportart Eiskunstlaufen aus! Postet eure FUN-Bilder/Videos (max. 15 sec) am Sonntag, 3. Dezember 2023 in eurer Instagram-Story. Markiert die DEU (@deutsche_eislauf_union) und WISD (@worldiceskatingday) und setzt die Hashtags #WorldIceSkatingDay #WISD #WISD2023, dann teilen wir eure Postings in der DEU-Instagram-Story! 

Wir wollen am WORLD ICE SKATING DAY ganz Eiskunstlauf-Deutschland sichtbar machen und freuen uns auf eure Postings!

Bei Rückfragen wendet euch per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!!
Nationalteam-Foto: Hella Höppner / www.eislauffotos.de

WORLD ICE SKATING DAY am 4. Dezember 2022
So können Verbände, Vereine und Eiskunstläufer mitmachen!

Die International Skating Union (ISU) wird am 4. Dezember 2022 zum ersten Mal den „WORLD ICE SKATING DAY“ (WISD) zur Förderung des Eissports veranstalten! Weltweit wird an diesem Tag die schöne Sportart Eiskunstlauf gefeiert – und ihr könnt ein Teil davon sein!

Verbände, Vereine und weitere Institutionen des Eissports können am weltweiten WORLD ICE SKATING DAY teilhaben und sich bei der ISU als Organisator eines WISD-Events registrieren. Zum Beispiel könnt ihr einen Tag der offenen Tür, Schnupperstunden für Eislauf-Anfänger, kostenlose Schlittschuhkurse oder ein kleines Schaulaufen veranstalten. Daneben kann jeder Eiskunstläufer an der DEU-Social-Media-Kampagne teilnehmen. Und so geht's...
 

Veranstaltung eines eigenen WISD-Events
Organisiert ein Event und feiert gemeinsam den Eiskunstlauf!

  1. Reicht eure World Ice Skating Day-Event-Bewerbung mit diesem Formular (inklusive einer kurzen Beschreibung eures geplanten Events) bis zum 20. November 2022 unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bei der DEU ein. Die DEU unterstützt eure Bewerbung und sendet euch das Formular mit der Verbandssignatur zurück.
  2. Registriert euch mit dem von der DEU unterzeichneten Bewerbungsformular und allen weiteren Angaben/Dateien auf der World Ice Skating Day–Seite der ISU. 
  3. Nach erfolgreicher Registrierung seid ihr offiziell WISD-Event-Organisator und erscheint auf der WISD-Veranstaltungsseite! Außerdem bekommt ihr Zugang zum WISD-Organizer Care Package und Branding-Toolkit. 
  4. Macht in eurer Region auf das WISD-Event aufmerksam und gewinnt Teilnehmer (Lokale Presse, Bekannten- und Freundeskreis). 
  5. Feiert den Eiskunstlauf-Sport am 4. Dezember 2022 bei eurem Event und gewinnt neue Mitglieder!

 

DEU-WISD-Social-Media-Kampagne
Wir teilen eure Bilder und Videos in der DEU-Instagram-Story!

Ob Anfänger oder Profi, ob Hobby-Gruppe oder Nationalteam – am WORLD ICE SKATING DAY feiern alle zusammen den Eiskunstlauf! Feiert den WISD auf dem Eis mit einem kleinen Tanz, einer kreativen Foto-Pose oder einer kurzen Video-Botschaft, in der ihr beschreibt, was die Sportart für euch so besonders schön macht (Videos max.15 Sekunden lang)! 

Postet die Bilder/Videos am 4. Dezember 2022 auf Instagram. Markiert die DEU (@deutsche_eislauf_union) und WISD (@worldiceskatingday) und setzt die Hashtags #WorldIceSkatingDay #WISD #WISD2022, dann teilen wir eure Postings in der DEU-Instagram-Story! 

Wir wollen am WORLD ICE SKATING DAY ganz Eiskunstlauf-Deutschland sichtbar machen und freuen uns auf eure Events und Postings!
 

Alle Informationen findet ihr auch auf unserer WORLD ICE SKATING DAY-Seite und auf der WISD-Seite der ISU.
Bei Rückfragen wendet euch per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!!

Der zweimalige Olympiateilnehmer Paul Fentz hat das Ende seiner leistungssportlichen Laufbahn erklärt. Seit 2012 war der Eiskunstläufer bei seinen zehn DM-Teilnahmen immer auf dem Podest gestanden. Nach einem Jahrzehnt an der nationalen Spitze ist es Zeit für ein neues Kapitel: Der 30-Jährige ist im Berufsleben angekommen und gibt seine Erfahrung als Assistenz-Trainer an den Nachwuchs weiter.

Ab 2016 vertrat Paul Fentz die Deutsche Eislauf-Union (DEU) bei insgesamt sechs Europameisterschaften, vier Weltmeisterschaften und zwei Olympischen Winterspielen. Der viermalige Deutsche Meister aus Berlin war in den letzten Jahren das Gesicht des deutschen Herren-Eiskunstlaufs. Eines seiner besten internationalen Resultate erzielte er mit Rang acht bei der EM 2020 in Graz (Österreich) und Platz sieben beim Olympischen Team-Event 2018 in Pyeongchang (Südkorea).

Zum Ende seiner Karriere hatte Paul Fentz die Qualifikation für das Einzel-Event der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking (China) verpasst. Im olympischen Team-Event belegte er mit dem DEU-Team Rang neun. Die Spiele sollten sein letzter Wettkampf werden. Ohne Förderung sah der Berliner für sich als aktiver Sportler keine Zukunft mehr und fasste rasch im Berufsleben Fuß.

Zehn DM-Medaillen

Zu den schönsten Erinnerungen seiner langen Karriere zählen die beiden Olympia-Teilnahmen und alle Europa- und Weltmeisterschaften. „Diese Events machen mich heute noch sprachlos “, blickt Paul Fentz zurück. Besonders stolz ist er auf seine nationale Bilanz: Zehn Medaillen bei zehn Deutschen Meisterschaften, davon vier Goldene. „Hier kann ich sagen, dass ich einen Teil des deutschen Eiskunstlaufs ein Jahrzehnt mitgestaltet habe.“

Paul Fentz in seiner letzten Saison (Foto: Hella Höppner / www.eislauffotos.de)

Als Trainerin begleitete ihn 15 Jahre lang Romy Oesterreich, die er als wichtige Bezugsperson mit den Eigenschaften „hart, aber herzlich“ beschreibt. Die frühere Paarlauf-Vizewelt- und Europameisterin sowie Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Winterspiele 1976 hat stets intelligente Wege gefunden, ihren Schützling weiterzuentwickeln und zu einem erfolgreichen Athleten zu formen.

Höchstschwierigkeit Vierfach-Toeloop

Als höchste technische Schwierigkeit beherrschte Paul Fentz den Vierfach-Toeloop. Zum Erlernen eines zweiten Vierfachen fehlte im Training letztlich der unbedingte Wille, wie er selbst zugibt. „Es war mir wichtiger, meine Programme international mit einem schönen Dreifach-Axel und Vierfach-Toeloop zu präsentieren“, erklärt der Sportler.

An der absoluten Weltspitze steigt indessen das Niveau: US-Shooting-Star Ilia Malinin stand in dieser Saison als erster Athlet im Wettbewerb einen Vierfach-Axel – an diesem Sprung hatte sich der zweimalige Olympiasieger Yuzuru Hanyu in Peking noch vergeblich versucht. Die Wettkämpfe verfolgt Paul Fentz jetzt aus einem anderen Blickwinkel: Als Zuschauer, Trainer und Beobachter der Szene.

„Meiner Meinung nach gibt es gerade eine Boom-Phase mit vielen Vierfachen, dem Vierfach-Axel als neuem Sprung und allem, was der junge Mann aus Amerika [Anm. d. Red.: Ilia Malinin] noch so hinbekommt“, meint Paul Fentz. Im Junioren-Bereich sieht er dagegen viele künstlerische Läufer, die viel Wert auf Skating Skills legen. So rechnet er nach dem Vierfach-Boom bei den Herren in den nächsten Jahren wieder mit einem Rückgang an technischen Höchstschwierigkeiten.

Sales Manager und Assistenz-Trainer

Nach dem eigenen Kapitel Leistungssport fiel Paul Fentz der Eintritt ins Berufsleben nach einigen Zweifeln und Fragen, wie es wohl weitergehen wird, dann doch leicht. „Ich bin in dem normalen Leben sehr gut angekommen“, sagt der Eiskunstläufer. In seiner Arbeit als Sales Manager für eine britische Software-Firma geht der ehemalige Leistungssportler auf. „Ich liebe meinen Job und habe mich im Team gut eingefunden. Als Sportler bringe ich viel Ehrgeiz mit.“

Aktuell ist Paul Fentz neben seinem Job als Sales Manager nebenberuflich in Berlin als Assistenz-Trainer von Manuela Machon tätig. Dem Nachwuchs kann der sechsmalige EM-Finalist so auf dem Eis Doppel-Axel und Dreifach-Sprünge demonstrieren. „Die Arbeit mit den Sportlern macht mir sehr viel Spaß. Wenn ich den Athleten etwas aus meiner Eiskunstlauf-Vita mitgeben kann, gehe ich darin auf und es wird gut angenommen“, berichtet er. Ob man Paul Fentz zukünftig auch bei Wettbewerben als Nachwuchs-Trainer an der Bande sehen wird, ist noch offen.


Autor: Pamela Lechner

Nach einigen Absagen wurde der Zeitplan der Nebelhorn Trophy angepasst. / After some cancellations the time schedule for the Nebelhorn Trophy has been up dated.

Die Wettbewerbe im Eiskunstlaufen bei den Olympischen Spiele 2018 in PyeongChang finden zu folgenden Zeiten (MEZ) statt:

Team Event

Freitag, 09. Februar   
    02:00 Uhr Kurzprogramm Herren
    03:45 Uhr Kurzprogramm Paare

Sonntag, 11. Februar  
    02:00 Uhr Short Dance Eistanz
    03:45 Uhr Kurzprogramm Damen
    05:40 Uhr Kür Paare

Montag, 12. Februar
    02:00 Uhr Kür Herren
    03:10 Uhr Kür Damen
    04:20 Uhr Kürtanz Eistanz

Paarlaufen

Mittwoch, 14. Februar, 02:00 Uhr, Kurzprogramm
Donnerstag, 15. Februar, 02:30 Uhr, Kür

Herren

Freitag, 16. Februar, 02:00 Uhr, Kurzprogramm
Samstag, 17. Februar, 02:00 Uhr, Kür

Eistanzen

Montag, 19. Februar, 02:00 Uhr, Short Dance
Dienstag, 20. Februar, 02:00 Uhr, Kürtanz

Damen

Mittwoch, 21. Februar, 02:00 Uhr, Kurzprogramm
Freitag, 23. Februar, 02:00 Uhr, Kür

(Alle Angaben ohne Gewähr, Stand 05. Februar 2018).

Hinweise zu den TV-Übertragungen finden Sie hier.

 

Die Deutsche Eislauf-Union hat zwischenzeitlich die Stellungnahmen von Personen, die am Bundesstützpunkt Oberstdorf in verschiedenen Positionen tätig sind ausgewertet.
Es liegen sowohl für die eine wie die andere Seite stützende Aussagen vor, die jedoch noch keine abschließende Bewertung zulassen. Die Medien recherchieren und berichten ebenfalls, die Polizei hat Vorermittlungen aufgenommen.
Wer zur Aufklärung des Sachverhalts einen Beitrag leisten kann, darf sich an die Deutsche Eislauf-Union und hier gerne an die Beauftragten für SafeSport wenden. Weitere Informationen findet man unter SafeSport.

Es hat auch eine Beratung mit dem Deutschen Olympischen Sportbund stattgefunden. Man war sich einig, dass man eine Null-Toleranz-Haltung gegenüber Gewalt in jeder Form vertritt. Im Umgang mit Kindern und Jugendlichen, muss das Wohl der anvertrauten Sportlerinnen und Sportler stets im Vordergrund stehen. Zu dieser Einstellung gehört auch eine Kultur des Hinsehens und eine empathische Herangehensweise an die individuellen Bedürfnisse der Sportlerinnen und Sportler.

Die DEU möchte zu diesem Thema aufklären und sensibilisieren. Unter dem Oberbegriff "Starke Kinder und Jugendliche" werden noch in dieser Saison an allen Bundesstützpunkten Eiskunstläufer*innen, Trainern und nach Möglichkeit deren Eltern zu Schulungen eingeladen.
Zivilcourage und persönliche Verantwortung von allen Beteiligten im Trainingsprozess sollen dazu führen, dass alle Aspekte eines menschenwürdigen Umgangs im Sinne von pädagogischen und ethischen Grundsätzen gepflegt werden.

Die Deutsche Eislauf-Union (DEU) bietet am Bundesstützpunkt in Dortmund vom 30.09. bis 03.10.2023 unter Leitung der BundesnachwuchstrainerInnen Ilona Schindler und Nicole Brünner ein zusätzliches Lehrgangsangebot für EinzelläuferInnen zur Förderung der leistungssportlichen Entwicklung an.

Der Kurz-Lehrgang umfasst ein attraktives Programm aus On-Ice und Off-Ice-Einheiten und bereitet unmittelbar auf die anstehenden Wettbewerbe vor. Das Angebot richtet sich an Landes- und BundeskaderathletInnen sowie SportlerInnen, die an den nationalen Meisterschaften 2023/2024 in der Nachwuchs- und Juniorenklasse teilnehmen und hierfür die Startvoraussetzungen erfüllen.

Da es noch freie Plätze gibt, wurde der Anmeldeschluss verlängert: Wir bitten um Anmeldung bis Sonntag, 3. September 2023  durch den zuständigen Landeseissportverband per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Weitere Informationen entnehmen Sie der Ausschreibung.
 

Mehr Eiskunstlauf!
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Auf die deutschen Paarlaufduos ist Verlass: Alisa Efimova/Ruben Blommaert und Annika Hocke/Robert Kunkel haben am Wochenende bei Nebelhorn Trophy Silber und Bronze gewonnen. Nikita Starostin belegte Rang neun und das neue Eistanzpaar Charise Matthaei/Max Liebers wurde Elfte.

Die beiden Paare Efimova/Blommaert und Hocke/Kunkel lieferten ein fehlerfreies Kurzprogramm ab. Die Wahl-Oberstdorfer Efimova/Blommaert überzeugten ebenfalls in der Kür zu „Private Investigations“, obwohl sie bei den Solosprüngen wackelten und rückten vom dritten Platz nach dem Kurzprogramm auf Rang zwei (186,17 Punkte). Für sie war es der erste internationale Wettbewerb. „Wir haben zwei Jahre gewartet und wir sind sehr froh, dass wir nun bei Wettbewerben starten können“, sagte Blommaert. Efimova war zuvor für Russland gelaufen und musste zwei Jahre auf ihre Freigabe für die Deutsche Eislauf-Union (DEU) warten. „Es war sehr wichtig, dass wir einen Anfang machen konnten“, meinte die 23 Jahre alte gebürtige Finnin.

Die deutschen Paarläufer nach der Siegerehrung: Annika Hocke/Robert Kunkel (li.) und Alisa Efimova/Ruben Blommaert (Foto: Luca Tonegutti)

Die Berliner Hocke/Kunkel, die jetzt in Italien beim ehemaligen Paarläufer Ondřej Hotárek trainieren, hatten das Kurzprogramm gewonnen und beendeten den Wettbewerb auf dem Bronzerang mit 184,47 Zählern. Sie hatten in der Kür Probleme mit den Einzelsprüngen. „Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis, zumal ich letzte Nacht krank wurde, Fieber und Kopfschmerzen hatte und wir nicht sicher waren, dass wir starten können“, verriet Kunkel.

Den Sieg sicherten sich Deanna Stellato-Dudek/Maxime Deschamps aus Kanada mit 192,74 Punkten – 22 Jahre nachdem Stellato-Dudek damals noch als Einzelläuferin Silber bei der Juniorenweltmeisterschaft in Oberstdorf gewonnen hatte.

Nikita Starostin in den Top Ten

Nikita Starostin verbesserte sich in der Kür um drei Plätze nach dem Kurzprogramm, obwohl er beim dreifachen Axel stürzte. Der Dritte der Deutschen Meisterschaften erzielte 184,96 Punkte. „Ich konnte mit einem Lächeln laufen, aber ich habe noch viele Fehler gemacht. Im KP war ich so nervös, dass meine Beine gezittert haben“, kommentierte Starostin. Der Kanadier Keegan Messing sprang vom dritten Platz nach dem Kurzprogramm noch ganz nach oben und gewann zum zweiten Mal nach 2018 die Nebelhorn Trophy (245,74) vor dem Koreaner Sihyeong Lee (235,71) und seinem Landsmann Roman Sadovsky (222,74).

Die WM-Zweite Loena Hendrickx aus Belgien setzte sich bei den Damen durch, vor allem dank ihres exzellenten Kurzprogramms. In der Kürwertung musste sie sich der Koreanerin Seoyeong Wi geschlagen geben, verteidigte aber insgesamt mit 208,05 Punkten ihre Führung. Wi wurde Zweite mit 193,25 Zählern vor der Estin Eva-Lotta Kiibus (165,21). Kristina Isaev aus Oberstdorf, Zwölfte nach dem Kurzprogramm, konnte wegen Krankheit nicht zur Kür antreten.

Einer der traditionsreichsten Eiskunstlauf-Wettbewerbe der Welt

Die Eistänzer Lilah Fear/Lewis Gibson feierten ihren ersten Sieg bei der Nebelhorn Trophy. Die Briten heizten der Halle mit ihrem Tanz zu Songs von Lady Gaga gehörig ein und gewannen klar mit 206,60 und rund 21 Punkten Vorsprung vor Allison Reed/Saulius Ambruvelicius aus Litauen (185,41) und den Kanadiern Carolane Soucisse/Shane Firus (176,35). Das neue deutsche Duo Charise Matthaei/Max Liebers aus Chemnitz landete bei seinem ersten gemeinsamen Wettkampf auf dem elften Rang mit 136,02 Zählern. „Für unseren allerersten gemeinsamen Wettbewerb sind wir zufrieden. Wir wissen, was wir verbessern müssen und sind zuversichtlich, dass wir unser Saisonziel, die Bundeskadernorm, erreichen werden“, sagte Matthaei.

„Mit dem Abschneiden der deutschen Paare bin ich sehr zufrieden. Zwei Medaillen sind ein sehr gutes Ergebnis für die Deutsche Eislauf-Union“, sagte DEU-Sportdirektorin Claudia Pfeifer. „Alisa Efimova und Ruben Blommaert haben bei ihrem internationalen Debüt überzeugt. Das war nach der langen Wartezeit für sie sehr wichtig und hoffentlich springt für sie noch der eine oder andere Grand Prix-Wettbewerb heraus. Auch Annika Hocke/Robert Kunkel haben sich nach einer schwierigen Saison gut zurückgemeldet.“

Die Nebelhorn Trophy findet seit 54 Jahren im Allgäu statt und ist einer der traditionsreichsten Eiskunstlauf-Wettbewerbe der Welt. 


Nebelhorn Trophy 2022
Zum Livestream im Re-Live und den kompletten Ergebnisse

 

Das Team der Deutschen Eislauf-Union (DEU) hat am vergangenen Wochenende beim ISU Challenger in Warschau (Polen) mit zwei Medaillenplatzierungen geglänzt. Die Eistänzer Jennifer Janse van Rensburg und Benjamin Steffan (EC Oberstdorf) gewannen Silber, die Paarläufer Letizia Roscher und Luis Schuster (Chemnitzer EC) Bronze.

Eistanz-Silber für Jennifer Janse van Rensburg und Benjamin Steffan

Für die Oberstdorfer Eistänzer Jennifer Janse van Rensburg und Benjamin Steffan ist es bereits die zweite Silbermedaille bei einem Challenger-Wettbewerb in der Saison 2022/2023. Beim Denis Ten Memorial in Almaty (Kasachstan) hatte das Eistanz-Paar von Trainer Rostislav Sinicyn Ende Oktober Rang zwei erreicht und auch in Warschau gelang erneut der Sprung auf das Podest. Nach dem Rhythm Dance waren sie sogar in Führung gelegen und mussten sich in der Kür nur hauchdünn den Franzosen Loicia Demougeot/Theo le Mercier (182,0) geschlagen geben. Mit 181,50 Punkten stellten die Deutschen Meister eine neue persönliche Bestleistung auf und wurden mit Silber belohnt.

Jennifer Janse van Rensburg & Benjamin Steffan mit Medaillen  (Foto: Privat)
 

Paarlauf-Bronze für Letizia Roscher und Luis Schuster

Im Paarlauf-Wettbewerb gewannen Letizia Roscher und Luis Schuster nach ihrem Bronze-Coup beim Grand Prix in Sheffield (Großbritannien) in Warschau die nächste internationale Medaille. Mit dem drittbesten Kurzprogramm und der drittbesten Kür sowie einer neuen Bestleistung von 170,65 Gesamt-Punkten durfte sich das Paar des Trainer-Teams Robin Szolkowy und Ingo Steuer über Bronze freuen. Die ersten beiden Plätze gingen an die Australier Anastasia Golubeva/Hektor Giotopoulos Moore (185,53) und die Italiener Rebecca Ghilardi/Filippo Ambrosini (184,21).

Die Paarläufer Letizia Roscher & Luis Schuster nach der Siegerehrung (Foto: Privat)


Nicole Schott knapp am Podium vorbei

Die sechsmalige Deutsche Meisterin Nicole Schott (Essener Jugend-Eiskunstlauf-Verein; 172,56) konnte sich bei den Frauen nach Rang fünf im Kurzprogramm mit der drittbesten Kür noch auf Platz vier verbessern. Auch für die Deutsche Vize-Meisterin Kristina Isaev (Mannheimer ERC; 155,98) lief es in der Kür besser als im Kurzprogramm und sie konnte von Rang zwölf auf Rang acht nach vorne rutschen. Von 7. bis 10. Dezember findet mit der Golden Spin of Zagreb (Kroatien) der abschließende Challenger-Wettbewerb in 2022 statt, dort sind fast alle deutschen Seniorenläufer vam Start.

Die kompletten Ergebnisse finden Sie in unserem Event-Kalender.


Autor: Pamela Lechner

Die zweimalige Olympia-Teilnehmerin im Eiskunstlaufen Nicole Schott hat ihre Karriere beendet. Die siebenfache Deutsche Meisterin entschied sich dafür, auf dem Höhepunkt ihrer sportlichen Laufbahn Abschied vom Leistungssport zu nehmen. Somit war der siebte Platz bei den Weltmeisterschaften 2023 in Japan mit zwei fehlerfreien Programmen der krönende Abschluss.

Die bekannteste deutsche Einzelläuferin der vergangenen Jahre Nicole Schott hört mit dem Leistungssport auf. Die 27-Jährige beendet ihre langjährige Karriere mit dem stärksten WM-Resultat. „Das WM-Ergebnis war die beste Leistung, die ich erreichen konnte, daher bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich auf dem Höhepunkt aufhören möchte“, erklärt Nicole Schott ihre Entscheidung.

Bei den Weltmeisterschaften in Saitama (Japan) im März war die gebürtige Essenerin wie im Flow die Programme ihres Lebens gelaufen und hatte dafür die persönliche Bestleistung von 197,76 Punkten erhalten. Bei der Erinnerung an ihre letzte Kür (zum Video) im eiskunstlaufbegeisterten Japan bekommt Nicole Schott Gänsehaut: „Die Atmosphäre in Saitama war wirklich unbeschreiblich, es lief alles wie beflügelt.“

Sieben EM- und WM-Teilnahmen, sieben deutsche Meistertitel

Insgesamt nahm Nicole Schott an je sieben Welt- und Europameisterschaften teil und erzielte dabei zwei WM- und vier EM-Top-Ten-Platzierungen. Sie vertrat die deutschen Eiskunstlauf-Farben bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang (Südkorea) und 2022 in Peking (China), wo sie jeweils das Finale erreichte. „Die beiden Olympia-Teilnahmen und die letzte WM waren meine persönlichen Höhepunkte“, blickt Nicole Schott zurück.

Ihren ersten deutschen Meistertitel gewann die Eiskunstläuferin 2012 in Oberstdorf, wo sie mehr als zehn Jahre später in 2023 auch ihren siebten Meistertitel holte. Damit stellte Nicole Schott die nationale Rekordmarke des gesamtdeutschen Verbandes von Ellen Brockhöft ein, die in den 1920er Jahren ebenfalls sieben DM-Titel gewonnen hatte. Insbesondere in den vergangenen Jahren dominierte Nicole Schott die deutsche Spitze und ist Vorbild für den Nachwuchs. Ihrem ersten Verein, dem Essener Jugend Eiskunstlauf-Verein, ist sie bis heute treu geblieben.

Wegweisend für ihre sportliche Entwicklung war 2014 der Wechsel von ihrer ersten Trainerin Gudrun Pladdies in Essen zum Weltklasse-Coach Michael Huth an den Bundesstützpunkt Oberstdorf – dem größten Eiskunstlaufzentrum in Deutschland mit optimalen Trainingsbedingungen. Mit der notwendigen Disziplin, aber auch Feingefühl führte der Coach die damals noch Jugendliche an das internationale Top-Niveau heran. „Herr Huth und ich hatten ein sehr gutes Verhältnis, er sieht nicht nur den Athleten, sondern auch den Menschen, das macht einen guten Trainer aus“, meint Nicole Schott.

Freude am künstlerischen Ausdruck erfolgsbringend

Für eine Eiskunstläuferin schaffte es Nicole Schott außergewöhnlich lange, Leistung auf höchstem Niveau zu erbringen. Als ausschlaggebende Faktoren dafür sieht sie Durchhaltevermögen, die Einstellung, es ganz zu wollen und den Spaß an der Sportart. „Nach meiner ersten Olympia-Teilnahme habe ich immer mehr Freude am Eislaufen gefunden, vor allem am EisKUNSTlaufen – am neuen Kreieren von Choreographien – das war der Schlüssel“, sagt Nicole Schott. Hinzu kam die Unterstützung ihres Trainer-Teams, das einen langfristigen Leistungsaufbau verfolgt.

In ihrer Karriere hatte Nicole Schott auch schwierige Momente zu überwinden. Im Sommer nach den Olympischen Winterspielen 2018 versuchte sie sich im Training an der technischen Höchstschwierigkeit, dem Dreifach-Axel – ein Sprung, den weltweit nur sehr wenige Eiskunstläuferinnen beherrschen. Bei einem Sprung-Versuch ohne die sichernde Angel stürzte sie schwer und verdrehte sich das Knie. Danach entschied sie, das risikoreiche Element nicht weiter zu erlernen. Der Weg zurück war hart, erst bei der WM 2019 in Japan fand sie nach der Verletzung wieder das Vertrauen in ihren Körper.

Neben den sportlichen Erfolgen ging es Nicole Schott auch immer darum, ihre Gefühle auf dem Eis auszudrücken. „Die emotionale Ebene und das Künstlerische am Eiskunstlaufen waren für mich sehr wichtig. Ich wollte mit meinen Programmen etwas an die Zuschauer weitergeben“, beschreibt die siebenfache Deutsche Meisterin. Diese Leidenschaft möchte die 27-Jährige, die gerade eine Ausbildung zur Bürokauffrau absolviert, in Zukunft auch als Trainerin und vor allem Choreographin einbringen. Im Wintersportort Oberstdorf möchte Nicole Schott bleiben, sie liebt das Leben und die Berge dort und natürlich das Eislaufen.

Text: Pamela Lechner
Foto: Robin Ritoss (1) / Hella Höppner (2)

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