Landeseissportverbände

Am zweiten Tag der Eiskunstlauf-Europameisterschaften 2024 in Kaunas (Litauen) haben die deutschen Paare Minerva Hase/Nikita Volodin und Annika Hocke/Robert Kunkel in der Kür-Entscheidung die Plätze fünf und sieben erreicht. Kristina Isaev qualifizierte sich bei den Frauen bei ihrem EM-Debüt für das Finale.

Bei der ersten EM-Entscheidung in Kaunas blieb die erhoffte deutsche Medaille aus. Die Grand Prix-Finalsieger Minerva Hase/Nikita Volodin waren nach dem Kurzprogramm auf dem aussichtsreichen zweiten Platz gelegen, konnten in der Kür aber nicht ihr großes Potenzial zeigen. Nach Plan lief der Auftakt mit den dreifachen Einzelsprüngen, doch der Sturz beim Dreifach-Wurf-Rittberger und eine abgebrochene Hebung kosteten wertvolle Punkte, die am Ende zu einer Medaillenplatzierung fehlten. Mit 190,62 Punkten kamen die Deutschen Meister aus Berlin bei ihrer EM-Premiere auf den fünften Rang (Video).

EM-Premiere für Minerva Hase/Nikita Volodin (Foto: Hella Höppner / www.eislauffotos.de)

„Die ganze Saison über haben wir diese Hebung trainiert und wir mussten sie niemals abbrechen. Ich weiß nicht, was passiert ist“, versuchte Minerva Hase eine Erklärung zu finden. „Wir sind traurig, dass wir es nicht geschafft haben, eine Medaille mit nach Hause zu bringen, aber wir werden hart für die Weltmeisterschaften arbeiten.“ 

Zwei DEU-Paare in den Top Acht

Zwei Plätze dahinter reihte sich das zweite Berliner Paar Annika Hocke/Robert Kunkel (177,75 Punkte) ein. Nach EM-Bronze im Vorjahr wurde es nach Verletzungsproblemen im Saisonverlauf diesmal der siebte Platz. Wie schon im Kurzprogramm sprang Annika Hocke den dreifach geplanten Salchow nur doppelt und auch die Doppelaxel-Sequenz wollte nicht gelingen. Punkten konnte das Paar mit seinem Parade-Element dem Dreifach-Wurf-Rittberger und schönen Hebungen (Video).

Annika Hocke/Robert Kunkel bei ihrer EM-Kür (Foto: Hella Höppner / www.eislauffotos.de)

"Wir sind mit dem Resultat glücklich, denn vor zwei Wochen konnten wir nicht einmal laufen. Robert war verletzt. Wir hatten also eine wirklich harte Zeit und eine kurze Vorbereitung“, berichtete Annika Hocke. „Ich habe einen Fehler gemacht, über den ich ein bisschen sauer bin, aber mit dem Rest des Programms bin ich zufrieden. Wir haben versucht, es gut zu machen, das ist im Moment das Wichtigste.“

Den EM-Titel gewannen die Italiener Lucrezia Beccari/Matteo Guarise (199,19 Punkte). Silber ging an die Junior-Grand Prix-Finalsieger Anastasiia Metelkina/Luka Berulava (196,14 Punkte) aus Georgien und Bronze an die italienischen Vizeeuropameister von 2022 Rebecca Ghilardi/Filippo Ambrosini (195,68 Punkte).

Kristina Isaev bei EM-Debüt im Finale

Bei den Frauen konnte sich die Deutsche Meisterin Kristina Isaev bei ihrer EM-Premiere mit Platz 20 im Kurzprogramm für das Finale qualifizieren. Nach dem nicht geglückten Dreifach-Flip zum Auftakt zeigte die in Oberstdorf trainierende Mannheimerin einen soliden und ansprechenden Auftritt auf internationaler Bühne und kam mit 53,61 Punkten knapp an ihre Bestleistung heran (Video).

Erster EM-Start für Kristina Isaev (Foto: Hella Höppner / www.eislauffotos.de)

"Das ist erst mein zweiter Start bei einem so großen Wettbewerb. Bei den Weltmeisterschaften im letzten Jahr habe ich mich nicht für das Finale qualifiziert, also war mein Ziel bei der EM die Qualifikation für die Kür“, freute sich Kristina Isaev. Bei ihrer ersten WM-Teilnahme 2023 in Saitama (Japan) hatte sie das Finale der besten 24 Läuferinnen verpasst, diesmal darf die 22-Jährige am Samstag (13. Januar) auch ihre Kür präsentieren.

In Führung liegt die zweimalige WM-Medaillengewinnerin Loena Hendrickx (Belgien; 74,66 Punkte) vor ihrer Team-Kollegin Nina Pinzarrone (69,70 Punkte) und Titelverteidigerin Anastasiia Gubanova (Georgien; 68,96 Punkte).

Alle Infos zur Eiskunstlauf-EM 2024 in Kaunas

Text: Pamela Lechner

Die Sieger des Grand Prix-Finals 2023 Minerva Hase/Nikita Volodin liegen bei den Eiskunstlauf-Europameisterschaften in Kaunas (Litauen; 10. bis 14. Januar 2024) nach dem Kurzprogramm auf einem vielversprechenden zweiten Rang. Das zweite Berliner Paar Annika Hocke/Robert Kunkel steht vor der Kür auf Rang sechs. Nikita Starostin qualifizierte sich für das Kür-Finale der Männer.

Nach dem Kurzprogramm der Paare liegen die Deutschen Meister Minerva Hase/Nikita Volodin nach einem sehr soliden Auftritt mit 69,63 Punkten auf dem zweiten Platz. Das neue Duo, das am Bundesstützpunkt in Berlin trainiert, brachte in einem choreographisch ausgefeilten Programm alle Elemente mit Pluspunkten aufs Eis (Video). Ein Paar Punkte verloren die beiden 24-Jährigen in den Levels und bei der nicht ganz perfekten Landung von Volodin beim Dreifach-Salchow.

Gelungener EM-Start für die Paarläufer Minerva Hase/Nikita Volodin (Foto: International Skating Union)

Der Rückstand des DEU-Top-Paares auf die erstplatzierten Georgier Anastasiia Metelkina/Luka Berulava (71,30 Punkte), die das Junior Grand Prix-Finale 2023 gewannen, beträgt weniger als zwei Punkte. Damit haben Minerva Hase/Nikita Volodin eine sehr gute Ausgangsposition für die Kür-Entscheidung am Donnerstag (11. Januar 2024) im Kampf um die EM-Medaillen.

„Ich bin wirklich zufrieden, muss ich sagen. Ich war heute sehr nervös und wusste nicht, was dabei herauskommen würde“, berichtete Minerva Hase. „Wir haben ein paar Levels verloren, deshalb haben wir nur 69 Punkte bekommen. Das passiert, wir können es nicht ändern. Morgen ist ein neuer Tag und wir werden angreifen.“

Annika Hocke/Robert Kunkel auf Rang sechs

Das zweite deutsche Paar aus Berlin Annika Hocke/Robert Kunkel konnte sich nach einer Verletzungspause wieder zurückmelden. Die EM-Bronzemedaillengewinner von 2023 punkteten in ihrem Rock ’n’ Roll-Kurzprogramm mit starken Wurf-Elementen und Hebungen (Video). Den Salchow-Einzelsprung zeigte Annika Hocke allerdings nur doppelt statt wie geplant dreifach, so dass in der Summe 62,52 Punkte nur für Rang sechs reichen.

Annika Hocke/Robert Kunkel bei der EM in Kaunas (Foto: Hella Höppner / www.eislauffotos.de)

„Ich war verärgert über den Salchow. Ich habe die Einzelsprünge in den letzten Monaten sehr intensiv trainiert und es hat in den letzten Wochen und auch beim Warm-Up immer geklappt“, sagt Annika Hocke. Den Fehler hat die 23-Jährige abgehakt hat: „Morgen ist eine neue Chance und wir sind glücklich, hier laufen zu können.“ Mit einer guten Kür können die Berliner Plätze nach vorne aufholen. Auf dem dritten Rang liegen derzeit die Italiener Lucrezia Beccari/Matteo Guarise (67,05 Punkte).

Nikita Starostin im Kür-Finale

Bei den Männern präsentierte Nikita Starostin nach der DM in Berlin zum zweiten Mal sein neues, passendes Kurzprogramm zum klassischen Ballett Nussknacker. Nach einer gelungenen Dreifach-Lutz-Dreifach-Toeloop-Kombination zum Auftakt musste der Deutsche Vizemeister beim Dreifach-Axel Punkte liegen lassen. Mit 71,99 Punkten stellte der zweimalige WM-Teilnehmer seine Saisonbestleistung ein und kam auf Platz 14. Das bedeutete die sichere Qualifikation fürs Kür-Finale am Freitag (12. Januar).

Nikita Starostin präsentiert sein neuen Kurzprogramm (Foto: Hella Höppner / www.eislauffotos.de)

„Ich mag dieses neue Programm wirklich, ich fühle es besser und kann mich und meine Emotionen zeigen“, erklärte Nikita Starostin seine Rolle als Prinz. „Der Absprung beim Dreifach-Axel war nicht gut, ich war zu hektisch, aber ich bin ihn gelandet.“ Auf den Medaillenplätzen liegen Titelverteidiger Adam Siao Him Fa (Frankreich; 94,13 Punkte), der Schweizer EM-Dritte von 2023 Lukas Britschgi (91,17 Punkte) und der Este Aleksandr Selevko (90,05 Punkte).

Alle Infos zur Eiskunstlauf-EM 2024 in Kaunas

Text: Pamela Lechner

Die Grand Prix-Finalsieger Minerva Hase/Nikita Volodin führen das deutsche Team für die am Mittwoch beginnenden Eiskunstlauf-Europameisterschaften in Kaunas (Litauen; 10. bis 14. Januar 2024) an. Das neu formierte Paar aus Berlin kämpft bei seiner EM-Premiere um die Medaillen. Auch die EM-Bronzemedaillengewinner des Vorjahres Annika Hocke/Robert Kunkel können nach Verletzungsproblemen wieder an den Start gehen. Alle Wettbewerbe werden bei ARD ONE/Sportschau.de und Discovery+/Eurosport übertragen.

Nach dem fulminanten Beginn ihrer ersten gemeinsame Saison mit zwei Grand Prix-Siegen und dem Gewinn des Grand Prix-Finals 2023 in Peking (China) steht für das neue Paar Minerva Hase/Nikita Volodin diese Woche das EM-Debüt bevor. Der Paarlauf-Wettbewerb ist die erste Entscheidung der Europameisterschaften 2024 und verspricht aus deutscher Sicht Medaillenchancen. Das am Bundesstützpunkt in Berlin trainierende Duo gehört zum Favoritenkreis um die Podestplätze.

Minerva Hase/Nikita Volodin führen das DEU-EM-Team an (Foto: Hella Höppner)

„Wenn wir unsere Leistung zeigen, ist der EM-Titel realistisch“, sagte Minerva Hase im Rahmen der Deutschen Meisterschaften in Berlin, wo das Paar Mitte Dezember seinen ersten deutschen Meistertitel gewann. Entscheidend sei unter den besten Paaren aber letztlich die Tagesform. Die stärksten Konkurrenten der Deutschen Meister sind den Saisonleistungen nach die Titelverteidiger aus Italien Sara Conti/Niccolo Maccii und deren Team-Kollegen Rebecca Ghilardi/Filippo Ambrosini.

Annika Hocke/Robert Kunkel zurück im Wettkampfgeschehen

Das zweite Berliner Paar Annika Hocke/Robert Kunkel war bei der vergangenen EM in Espoo (Finnland) auf dem Treppchen gestanden. Dieses Jahr sind die EM-Bronzemedaillengewinner von 2023 aufgrund einer Verletzung im Saisonverlauf froh an den Europameisterschaften teilnehmen zu können. Wegen Rückenbeschwerden von Robert Kunkel mussten die Deutschen Meister von 2023 vergangenen Dezember ihre Teilnahme am Grand Prix-Finale und an den Deutschen Meisterschaften in ihrer Heimatstadt absagen und wollen sich bei der EM wieder zurückmelden.

„Meinem Rücken geht es viel besser“, berichtet Robert Kunkel. „Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich wieder alles machen kann, auch wenn die Verletzung noch nicht zu 100 Prozent ausgeheilt ist.“ Durch eine intensive Erwärmung bereitet sich der 24-Jährige nun auf Trainings- und Wettkampfbelastungen vor. „Wir hatten jetzt knapp drei Wochen, um wieder anzufangen und Programme zu laufen. Das ist natürlich nicht die normale Vorbereitung auf eine Europameisterschaft, aber wir mussten mit dieser Situation arbeiten“, erklärt Annika Hocke. „Wir wollen diese EM genießen und freuen uns einfach darauf vor Publikum zu laufen!“

Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan visieren Top Ten an

Im Eistanzen wollen die dreimaligen Deutschen Meister Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan an ihren neunten Platz aus dem Vorjahr anschließen. „Unser Ziel für die EM sind die Top Ten“, erklärten die Oberstdorfer bei den nationalen Titelkämpfen. Für das zweite deutsche Eistanzpaar Charise Matthaei/Max Liebers aus Chemnitz steht die Premiere bei einer internationalen Meisterschaft an. "Wir freuen uns riesig auf die EM", sagt Charise Matthaei. "Unser Ziel bei unserem Saisonhöhepunkt und EM-Debüt, ist es auf jeden Fall das Finale zu erreichen und unsere Kür zeigen zu dürfen", meint Max Liebers.

Auch für die Deutsche Meisterin Kristina Isaev sind es in der Frauen-Konkurrenz die ersten Europameisterschaften. Bei ihrer WM-Premiere 2023 in Saitama (Japan) hatte die in Oberstdorf trainierende Mannheimerin das Finale der besten 24 Läuferinnen verpasst. In Kaunas will die 22-Jährige diesmal auch ihre Kür präsentieren: „Da es mein Debüt bei der EM ist, möchte ich in Litauen mit sauberen Programmen einen guten Eindruck hinterlassen und den Wettkampf genießen.“

Bei den Männern hat Nikita Starostin bereits seinen dritten EM-Start in Folge vor sich. Der EM-15. von 2023 konnte sich von seiner fiebrigen Erkrankung, die ihn bei der DM in Berlin noch stark gehandicapt hatte, erholen und weiter an seinen Programmen feilen. In Kaunas will der 21-Jährige zeigen, woran er gearbeitet hat. „Meine Vorbereitung auf die Europameisterschaft ist gut verlaufen“, kann der Läufer des ERC Westfalen Kunstlauf Dortmund berichten.

Eiskunstlauf-EM im TV und Livestream
Die Wettbewerbe der Eiskunstlauf-Europameisterschaften 2024 werden bei ARD ONE/Sportschau.de und Discovery+/Eurosport übertragen. Alle TV- und Livestream-Zeiten finden Sie auf unserer TV-SeiteWeitere Informationen zum Event gibt's auf der EM-Seite.

Text: Pamela Lechner
 

 

Die Deutsche Eislauf Union e.V. bietet im Februar 2024 eine Trainerausbildung für die C-Leistungssport Lizenz an.

Weitere Informationen zur Ausschreibung, Anmeldung und den Zeitplänen finden Sie hier

Der Anmeldeschluss ist am 15. Januar 2024.

Die Eistänzerin Katharina Müller hat ihre leistungssportliche Karriere beendet. Die 28-Jährige gewann mit Tim Dieck zwei deutsche Meistertitel und vertrat Deutschland bei internationalen Meisterschaften. Zu ihren größten Erfolgen zählt die Olympia-Teilnahme 2022 in Peking. In der Zwischenzeit steht die Dortmunderin mit viel Leidenschaft als Trainerin hinter der Bande und hilft als Leistungssportreferentin beim Eissportverband NRW unter anderem bei der Organisation von Eiskunstlauf-Wettbewerben.

Katharina Müller und Tim Dieck in der Olympiasaison 2021/2022 (Foto: Luca Tonegutti)

Olympia ist der Traum aller Sportler*innen. Dieses Ziel haben die Eistänzer Katharina Müller/Tim Dieck mit der Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking (China) gemeinsam erreicht. „Ich bin sehr dankbar für die aufregende Reise, die wir hatten, und glücklich, dass wir uns den Olympia-Traum erfüllen konnten,“ blickt Katharina Müller zurück. Nach der Olympiasaison hatte sich das Eistanzpaar aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen über die sportliche Zukunft getrennt.

Neue Perspektiven eröffneten sich. Anstelle eines neuen Eistanzpartners fand Katharina Müller schnell in den Beruf. So arbeitet die zweimalige Deutsche Meisterin mittlerweile im Eistanz-Trainerteam in Egna (Italien) und parallel als Teilzeitkraft beim Eissportverband Nordrhein-Westfalen. „Ich habe zwei Jobs, in die ich komplett eingetaucht bin und die ich versuche, zu 100 Prozent abzudecken“, sagt die WM-Finalistin von 2021. „Beides macht mir unglaublich viel Spaß und es ist eine gute Balance aus Office-Arbeit und Arbeit auf dem Eis.“

Im Aufgabenbereich Event-Organisation war die Eistänzerin auch vergangene Woche bei den Deutschen Eiskunstlauf-Meisterschaften in Berlin im Einsatz und unterstützte das DEU-Team bei der Durchführung der Meisterschaften. Ihre Motivation: „Ich will, dass die Leute glücklich aus den Veranstaltungen rausgehen.“ Im Rahmen der DM wurde Katharina Müller von der Deutschen Eislauf-Union verabschiedet und für ihre sportlichen Leistungen geehrt. Ihre größten Erfolge: Die Olympia-Teilnahme 2022 in Peking (China), das WM-Finale 2021 in Stockholm (Schweden) und als bestes Resultat von drei EM-Teilnahmen der 12. Platz bei den Europameisterschaften 2022 in Tallinn (Estland).

Katharina Müller bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin im Einsatz (Foto: DEU)

Spätestens jetzt ist das Karriereende offiziell. „Vorher habe ich es noch nicht gefühlt“, erklärt Katharina Müller. Anfangs fiel es der Olympia-Teilnehmerin schwer, sich vom eigenen Leistungssport zu verabschieden, die Seiten zu tauschen und als Coach hinter der Bande zu stehen. Mittlerweile hat sie sich in ihrer neuen Rolle als Trainerin und Leistungssportreferentin gut eingefunden. Und wenn im Training Not an der Frau ist, macht es sie glücklich einzuspringen und im Paar zu laufen. Somit steht auch für die Zeit nach ihrer Karriere fest: „Ich bin noch voll im Eiskunstlaufen und bleibe dem deutschen Eiskunstlauf erhalten.“

Text: Pamela Lechner

Das neue Weltklasse-Paar Minerva Hase/Nikita Volodin hat bei den Deutschen Meisterschaften im Eiskunstlaufen in Berlin kurz nach dem Gewinn des Grand Prix-Finales seinen ersten DM-Titel im Paarlaufen gewonnen. Neue Deutsche Meister gibt es mit Kai Jagoda und Kristina Isaev auch bei den Damen und Herren. Die Eistänzer Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan holten sich den dritten nationalen Sieg in Serie. Das heimische Synchron-Team Team Berlin 1 feierte seinen 28. DM-Erfolg. Im Anschluss an die gut besuchten und sehr stimmungsvollen Titelkämpfe wurde das DEU-Team für die Eiskunstlauf-Europameisterschaften 2024 in Kaunas nominiert.

Die Paarlauf-Sieger Minerva Hase/Nikita Volodin (Foto: Hella Höppner/www.eislauffotos.de)

Die Deutschen Meisterschaften in ihrer Heimatstadt Berlin waren für Minerva Hase/Nikita Volodin nur wenige Tage nach ihrem Sieg im Grand Prix-Finale in Peking (China) mit großen Emotionen verbunden. Endlich konnte sich das neue Paar vor Familie und Freunden präsentieren. Die beiden 24-Jährigen zauberten bei ihrem fehlerfreien Kurzprogramm eine magische Atmosphäre in den Wellblechpalast und wurden vom Berliner Publikum frenetisch gefeiert. Insgesamt stolze 218,77 Punkte erhielten die zweimaligen Grand Prix-Sieger, die auch bei der EM im neuen Jahr um den Sieg mitkämpfen wollen. „Es war mir eine Herzensangelegenheit für die deutschen Fans gut zu laufen, es freut mich sehr, dass wir das geschafft haben“, sagt Minerva Hase. Gefehlt haben verletzungsbedingt ihre stärksten Konkurrenten, die EM-Dritten Annika Hocke/Robert Kunkel, die hoffen, bei den Europameisterschaften wieder angreifen zu können. So ging die Silbermedaille an Janne Salatzki/Lukas Röseler, ebenfalls aus Berlin.

Die Eistanz-Sieger Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan (Foto: Hella Höppner)

Im Eistanzen setzte sich das derzeit beste deutsche Paar Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan mit zwei starken Programmen und 185,49 Punkten durch und sicherte sich seinen dritten Meistertitel in Folge. „Wir hatten in den letzten beiden Wochen eine sehr gute Zusammenarbeit im Training. Es hat viel Spaß gemacht bei dieser Atmosphäre in Berlin zu laufen“, berichtet Benjamin Steffan. Bei der EM soll es wieder in die Top Ten gehen. Zweite wurden die Chemnitzer Charise Matthaei/Max Liebers (170,76 Punkte), Dritte die Berliner Karla Maria Karl/Kai Hoferichter (154,32 Punkte).

Herren-Sieger Kai Jagoda (Foto: Hella Höppner/www.eislauffotos.de)

Die spannendste Entscheidung gab es in der Herren-Konkurrenz. Zwei beachtliche Programme – in der Kür mit zwei gestandenen Dreifach-Axeln – lieferte der Berliner Kai Jagoda, der im Sportforum Hohenschönhausen vor 20 Jahren mit dem Eislaufen begonnen hatte. Mit dem Gewinn seines ersten deutschen Meistertitels mit 204,51 Punkten ging für den Sportler und seine Familie ein Traum in Erfüllung. „Es war in dieser Saison alles auf diesen Wettkampf ausgerichtet, mein persönliches Ziel war es, zu zeigen, dass ich mich weiterentwickelt habe“, sagt der 22-Jährige, der am Vierfach-Toeloop arbeitet. Der Meister von 2023 Nikita Starostin war gesundheitlich angeschlagen und konnte daher sein Potenzial nicht abrufen. Der 21-Jährige gewann diesmal mit knapp 200 Punkten Silber, konnte sich aber aufgrund der besseren internationalen Wettbewerbsresultate den EM-Startplatz sichern. DM-Bronze holte der Meister von 2021 Denis Gurdzhi (169,04 Punkte).

Damen-Siegerin Kristina Isaev (Foto: Hella Höppner/www.eislauffotos.de)

Bei den Damen wurde die zweimalige Vize-Meisterin Kristina Isaev nach dem Karriereende der WM-Siebten Nicole Schott zum ersten Mal Deutsche Meisterin. Diese neue Chance auf den Titel hatte im Kurzprogramm für große Anspannung bei der in Oberstdorf trainierenden Mannheimerin gesorgt, in der Kür konnte sie aber mit geänderter Einstellung alle geplanten Sprünge abrufen und siegte mit 158,73 Punkten dann doch souverän vor den Juniorinnen Sarah Pesch und Hanna Keiß. „Die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2026 ist mein großes Ziel“, erklärte die 22-Jährige, die vergangene Saison ihr WM-Debüt gab und sich nach ihrem Auftritt nun auch auf ihre EM-Premiere freuen darf.

Synchron-Sieger Team Berlin1 (Foto: Hella Höppner/www.eislauffotos.de)

Stimmungsvolles Highlight war als letzter Meisterklasse-Wettbewerb das Kürfinale im Synchroneiskunstlaufen. Das Team Berlin 1 gewann vor lautstarkem Publikum mit 183,05 Punkten seinen 28. deutschen Meistertitel. Silber holten die WM-Zwölften United Angels (161,35 Punkte) aus Stuttgart, Bronze die Skating Graces (157,53 Punkte) aus Chemnitz. „Wir wollen bei den Synchron-Weltmeisterschaften 2024 erneut in die Top Acht, um wieder zwei deutsche Startplätze für die nächste WM zu sichern“, verriet einer der beiden Team-Kapitäninnen Mia Plappert.

DEU-Team für Eiskunstlauf-EM in Kaunas nominiert

Zum Abschluss der Deutschen Meisterschaften gab die Deutsche Eislauf-Union (DEU) die Nominierung des Teams für die Eiskunstlauf-Europameisterschaften in Kaunas (Litauen; 08. bis 14. Januar 2024) bekannt. Im Paarlaufen wurden Minerva Hase/Nikita Volodin (BSV 1892) und Annika Hocke/Robert Kunkel (SC Charlottenburg) nominiert, im Eistanzen Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan (EC Oberstdorf) und Charise Matthaei/Max Liebers (Chemnitzer EC). Bei den Damen wird Kristina Isaev (Mannheimer ERC), bei den Herren Nikita Starostin (ERC Westfalen Kunstlauf Dortmund) die deutschen Farben bei der EM vertreten.

"Die gezeigten Leistungen zeigen das gute Potenzial für die anstehenden internationalen Saisonhöhepunkte. Wir stehen hinter den gesetzten Zielen der Athletinnen und Athleten", sagt DEU-Sportdirektorin Claudia Pfeifer, die nach einer positiven Saison-Zwischenbilanz optimistisch in Richtung Europameisterschaften blicken kann: Mehr als 20 Medaillen bei internationalen Wettbewerben gewannen DEU-Athletinnen und Athleten bislang in der Saison, darunter ein Grand Prix-Finalsieg und drei Grand Prix-Siege durch die deutschen Paare.

DEU-Präsident Dr. Andreas Wagner lobte die gute Organisation der Deutschen Meisterschaft und die gute Zuschauerresonanz angesichts der kurzfristigen Verlegung der Titelkämpfe in den Wellblechpalast im Sportforum Hohenschönhausen. „Die DEU wird sich auch wieder um die Ausrichtung einer internationalen Meisterschaft in Deutschland bewerben“, sagt Wagner. Das könne der Popularität der Sportart einen wichtigen Impuls verleihen.

Darya Grimm/Michail Savitskiy glänzen im Junioren-Bereich

Im Rahmen der Deutschen Meisterschaften wurden zudem im Nachwuchs- und Junioren-Bereich Meistertitel vergeben. Eine interessante Konkurrenz bot der Junioren-Eistanz. Hier gewannen die Oberstdorfer Darya Grimm/Michail Savitskiy mit 175,82 Punkten ihren dritten Titel in Folge. Die Bronzemedaillengewinner des Junior Grand Prix-Finals glänzten mit zwei Top-Programmen. "Das war unsere bisher stärkste Leistung in dieser Saison, wir hatten anders als in Peking keinen Druck und konnten es frei laufen lassen", sagte Michail Savitskiy. Silber ging an das neue Paar Lilia Schubert/Nikita Remishevskiy (SAS/BAY; 142,35 Punkte), Bronze an die Berliner Alexia Kruk/Jan Eisenhaber (138,80 Punkte). Im Nachwuchs-Eistanzen gewannen Enikö Kobor/Zoard Kobor aus NRW, im Nachwuchs-Eistanzen Intermediate Warunya Salenbauch/Paiboon Salenbauch aus Bayern.

Die Sieger im Junioren-Eistanz Darya Grimm/Michail Savitskiy (Foto: Hella Höppner/www.eislauffotos.de)

Einen Heimsieg im Paarlaufen der Junioren durften die Geschwister Sonja Löwenherz/Robert Löwenherz (122,30 Punkte) feiern. Im Kurzprogramm gelang der Einzelsprung Doppelaxel, in der Kür die parallel ausgeführte Kombination Dreifach-Toeloop-Doppel-Toeloop. Vize-Meister wurden Aliyah Ackermann/Tobija Harms (113,82 Punkte) aus Oberstdorf, Dritte Anastasia Steblyanka/Lukas Gneiding (B-W/NRW; 109,12 Punkte). Der Titel im Nachwuchs-Paarlaufen ging an Sophie Krebs/Ilia Trofymov (B-W).

Stimmungsvoll waren auch die Entscheidungen der Nachwuchs- und Junioren-Synchron-Teams. Bei den Junioren setzte sich das Team Skating Graces Junior (119,94 Punkte) vor den Teams Berlin Junior (111,84 Punkte) und Munich Destiny (82,33 Punkte) durch. Team Berlin Novice war Sieger des Nachwuchs-Wettbewerbs. Die kompletten Ergebnisse der DM finden Sie hier.

Die DM in Berlin im Livestream re-live: Tag 1 | Tag 2 (KP) | Tag 3 (Kür)
 

Text: Pamela Lechner

 

Deutschlands beste Eiskunstläufer*innen kämpfen diese Woche bei den Deutschen Meisterschaften im Eiskunstlaufen in Berlin (Wellblechpalast; 14. bis 16. Dezember 2023) um die Titel und Medaillen. Die DM ist die letzte Qualifikationsmöglichkeit für die Eiskunstlauf-Europameisterschaften in Kaunas (Litauen; 08. bis 14. Januar 2024). Alle drei Wettbewerbstage werden im kostenfreien Livestream bei Sportdeutschland.TV übertragen.

Eisfläche frei für Deutschlands Eiskunstlauf-Elite, die 125. Deutschen Meisterschaften im Eiskunstlaufen 2024 beginnen! Zum Auftakt präsentieren die Nachwuchseistänzer am Donnerstag (14. Dezember) von 17:00 bis 18:25 Uhr ihre Pflichttänze. Am Freitag (15. Dezember) starten dann die Wettbewerbe vor großem Publikum: Um 15:15 Uhr zeigen die Junioren-Eistänzer, unter anderem mit den Bronzemedaillengewinnern des Junior Grand Prix-Finales Darya Grimm/Michail Savitskiy, ihren Rhythm Dance. Die Meisterklasse-Kurzprogramme starten nach der offiziellen Eröffnung (18:00 Uhr) der Titelkämpfe um 18:25 Uhr in der Reihenfolge Eistanzen, Damen, Paarlaufen, Herren und Synchroneiskunstlaufen. Mit dabei unter anderem die Grand Prix-Finalsieger im Paarlaufen Minerva Hase/Nikita Volodin, die EM-Neunten im Eistanzen Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan und das Weltklasse-Synchron-Team Team Berlin 1.

Das große Kür-Finale am Samstag (16. Dezember) beginnt um 11:00 Uhr mit dem Free Dance der Junioren-Eistänzer. Die Meisterklasse-Küren starten ab 13:35 Uhr mit dem Eistanzen. Als Highlight folgen ab 15:50 Uhr die Kür der Paarläufer und der Synchron-Teams. Hier entscheidet sich, wer die Deutschen Meister 2024 werden und wer eine DM-Medaille gewinnt. Um 19:00 Uhr dürfen sich die Zuschauer zum feierlichen Abschluss auf das Schaulaufen der Sieger freuen. Eine DM-Vorschau lesen Sie hier.

Die Deutschen Meisterschaften 2024 Berlin im Livestream

  • Donnerstag, 14.12.2023 ab 17:00 Uhr – Tag 1
  • Freitag, 15.12.2023 ab 14:00 Uhr – Tag 2
  • Samstag, 16.12.2023 ab 11:00 Uhr – Tag 3

Tickets für die Deutschen Meisterschaften 
Tickets für die Deutschen Meisterschaften mit Schaulauf-Gala sind online im Ticket-Shop und an den Vorverkaufsstellen bei Eventim erhältlich. Zum Online-Ticket-Verkauf
Weitere aktuelle Informationen zu den Deutschen Meisterschaften finden Sie auf der Event-Seite.

 

 

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